FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag seine Gewinne der vergangenen Tage ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung kostet am Mittag bis zu 1,1141 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa zwei Monaten. Mit aktuell 1,1138 Dollar steht sie nur geringfügig darunter.

Auch zum Franken notiert der Euro bei einem Stand von 1,0718 Franken nur knapp unter dem bisherigen tageshoch von 1,0720 Franken. Damit kostet der Euro so viel, wie zuletzt im Februar. Gleichzeitig hält sich der US-Dollar mit 0,9621 Franken recht stabil.

Der Euro befindet sich bereits seit einigen Tagen im Aufwind. Analysten erklären die Entwicklung überwiegend mit dem milliardenschweren Corona-Aufbauplan der EU-Kommission. Einige Fachleute argumentieren, der Fonds würde den Euroraum fiskalisch enger zusammenwachsen lassen. Eine fehlende gemeinsame Fiskalpolitik wurde von Kritikern stets als ein Konstruktionsfehler der Eurozone genannt.

Konjunkturdaten fallen unterdessen düster aus. In Frankreich und Italien ist die Wirtschaft im ersten Quartal wegen der Corona-Krise massiv eingebrochen. In Italien fällt der Einbruch noch etwas stärker aus als bisher bekannt, in Frankreich dagegen etwas weniger stark. Die Inflation in der Eurozone ist im Mai auf nur noch 0,1 Prozent gesunken. Beobachter kommentieren, die Entwicklung lasse der EZB Spielraum, ihre Geldpolitik noch weiter zu lockern.

Am Nachmittag werden in den USA unter anderem Daten zum US-Konsum im April veröffentlicht. Wegen der Corona-Krise wird mit einem Einbruch gerechnet. Ausserdem nimmt US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde teil. Eine vorbereitete Rede ist jedoch nicht geplant.

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