FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag zum Franken wie zum Dollar spürbar nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0898 US-Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im frühen Handel.

Zur Schweizer Währung hat der Euro im Tagesverlauf die Marke von 1,06 Franken preisgegeben, am späten Nachmittag notierte er bei 1,0592 Franken nachdem er zuvor auf ein Tagestief von 1,0581 Franken gerutscht war. Der Dollar hat sich zum Franken unter dem Strich wenig bewegt, er notierte am Nachmittag mit 0,9718 Franken praktisch gleich wie am Morgen.

Auslöser der Euro-Schwäche war ein auf breiter Front stärkerer US-Dollar. Die amerikanische Währung profitierte von ihrem Status als weltweite Reservewährung, die in unsicheren Zeiten verstärkt nachgefragt wird.

Belastet wurde die Marktstimmung durch Wachstumssorgen um China. Zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses verzichtete die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt erstmals seit langem auf die Benennung eines Wachstumsziels für dieses Jahr. Regierungschef Li Keqiang verwies auf hohen Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie. Ökonomen erwarten, dass China in diesem Jahr allenfalls halb so stark wächst wie in den vergangenen Jahren.

Darüber hinaus belasten Spannungen zwischen den USA und China. Die beiden Wirtschaftsmächte weisen sich gegenseitig die Schuld an der Corona-Pandemie zu. Darüber hinaus sorgen Pläne Chinas für Verstimmung, mit einem neuen Sicherheitsgesetz stark in die Gesetzgebung der Sonderverwaltungszone Hongkong einzugreifen.

Die USA drohen mit einer scharfen Antwort, falls China Hongkongs Sonderstatus antasten sollte. Hongkong gehört seit gut zwei Jahrzehnten zu China, verfügt allerdings aufgrund seiner langjährigen Zugehörigkeit zu Grossbritannien über zahlreiche Sonderrechte.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1735 Dollar gehandelt. Das waren gut acht Dollar mehr als am Vortag.

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