FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag bis zum Mittag deutlich nachgegeben. Im Mittagshandel kostet ein Euro 1,10557 Dollar, am Morgen waren es noch 1,1075 Dollar gewesen. Der Dollar stieg nicht nur zum Euro, sondern auch zu vielen anderen Währungen an.

Zum Schweizer Franken hatte der Euro bereits am Freitag nachgegeben und am Montag ist es bisher nicht zu einer Erholung gekommen. So liegt der Kurs mit 1,0577 Franken weiter unter der Marke von 1,06. Der Dollar notiert derweil mit 0,9569 Franken etwas höher als noch am Freitagabend.

Dass der Franken zum Euro nicht noch stärker geworden ist, dürfte wohl der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu verdanken sein. Die SNB dürfte auch in der vergangenen Woche weiter mit Devisenkäufen gegen eine Aufwertung des Frankens interveniert haben, heisst es in Analystenkreisen mit Verweis auf die starke Zunahme der Sichtguthaben bei der SNB.

Allerdings spielten auch weitere Faktoren eine gewichtige Rolle: So dürften zum Anstieg der Sichtguthaben wohl auch die seit dem Donnerstag zur Verfügung stehenden Covid-19-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beigetragen haben. Die Banken können sich für die Vergabe der Kredite bei der SNB refinanzieren.

Zum Wochenstart belastete die Corona-Krise weiter die Finanzmärkte. Alle europäischen Börsen starteten mit Verlusten in die Woche, und auch für die US-Aktienmärkte deutete sich im vorbörslichen Handel ein Minus an. Eine Zinssenkung der chinesischen Notenbank brachte nur zeitweise Unterstützung. Gefragt war vor allem der Yen, der unter Anlegern als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten gilt.

Unter Druck stand an den Märkten auch das britische Pfund. Belastet wurde die britische Landeswährung - neben den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus - durch die Abstufung der Kreditbewertung durch die Ratingagentur Fitch. Am Freitagabend hatte Fitch die Einstufung für das Königreich um eine Stufe gesenkt. Den Ausblick setzen die Experten von Fitch auf "negativ". Damit ist in den kommenden Monaten eine weitere Abstufung möglich.

Ebenfalls unter Kursverlusten litt der südafrikanische Rand, nachdem das Land am Freitag seine letzte Qualitätsbewertung durch eine grosse Ratingagentur verloren hatte. Die Landeswährung Rand fiel zum Dollar auf ein Rekordtief. Ein Dollar kostete erstmals mehr als 18 Rand.

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