FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Donnerstagmorgen etwas von seinen Verlusten am Vortag erholt. Am Vormittag kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,1045 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend.

Gegenüber dem Franken hingegen ist der Euro etwas zurückgekommen. Dafür ist aber vor allem die Franken-Stärke im Anschluss an den Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verantwortlich. Deren Beschluss, an den gegenwärtigen Zinsen festzuhalten, wurde zwar von einer Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet, dennoch gab es auch solche, die auf eine weitere Zinssenkung und damit auch auf eine Reaktion auf die Geldschwemme der EZB gehofft hatten.

Insgesamt ist die Marktreaktion auf die SNB aber relativ moderat. Der Euro hat sich mit aktuell 1,0972 zuletzt in diesem Bereich stabilisiert, nachdem er sich im Vorfeld des SNB-Entscheids im Bereich von 1,10 Franken etabliert hatte. Der US-Dollar hat sich gleichzeitig auf 0,9924 Franken verbilligt, nach 0,9961 Franken im frühen Geschäft.

Der Euro war am Mittwochabend unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank erwartungsgemäss ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr verringert hatte. Zugleich wurde an Prognosen einzelner Notenbanker jedoch deutlich, dass in der Zentralbank keine Einigkeit über den weiteren geldpolitischen Kurs besteht. Der US-Dollar legte daraufhin zu, zumal die US-Währungshüter allzu hohe Erwartungen einiger Marktteilnehmer nicht erfüllt hatten.

"Im Vorfeld der Fed-Sitzung war es zu Spekulationen gekommen, ob die US-Notenbank nicht noch eine Schippe drauflegt und möglicherweise sogar mit Wertpapierkäufen startet", hiess es dazu in einem Kommentar der Liechtensteiner VP Bank. Mark Haefele, leitender Investmentstratege der UBS, betonte, dass es dieses Jahr wohl keinen weitere Zinssenkung in den USA geben werde, sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht merklich eintrüben.

Deutlich gestiegen ist am Donnerstagmorgen der japanische Yen. Entgegen der Erwartung einiger Analysten lockerte die japanische Zentralbank ihre Geldpolitik nicht weiter. Der Yen erhielt dadurch Auftrieb. Allerdings kündigte die Notenbank für ihre nächste Zinssitzung Ende Oktober eine Überprüfung der wirtschaftlichen Lage an. Dies eröffnet zumindest die Möglichkeit einer weiteren Lockerung.

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