FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Mittwoch anfängliche Verluste wettgemacht und ist bis zum Mittag gestiegen. Zuletzt kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,1145 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Der Dollar geriet dagegen unter Druck, nicht nur zum Euro.

Zum Franken stabilisierte sich der Euro mit 1,0760 Franken leicht über dem Kurs vom Morgen, als der EUR/CHF-Kurs auf ein neuerliches Mehrjahrestief bei 1,0745 gefallen war. Damit wurde laut Händlern auch eine wichtige Unterstützungslinie unterschritten. Auch der USD/CHF-Kurs gab nach; er notiert aktuell bei 0,9652.

Die aktuelle Stärke des Frankens kommt am "Jahrestag" der Mindestkurs-Aufhebung. Am 15. Januar 2015 hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den 2011 eingeführten Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken wieder aufgegeben, was zu einer massiven Aufwertung des Frankens geführt hatte. Die aktuelle Stärke hat vor allem politische Gründe: die Spannungen der USA mit dem Iran und der Handelskrieg sowie die damit verbundene Abkühlung der Weltwirtschaft.

Konjunkturdaten aus der Eurozone bewegten die Märkte wenig. Im Mittelpunkt standen Wachstumszahlen aus Deutschland für das Gesamtjahr 2019. Erwartungsgemäss fiel das Wachstum mit 0,6 Prozent deutlich hinter das Tempo der Vorjahre zurück. Für dieses Jahr erwarten viele Bankvolkswirte eine leichte konjunkturelle Erholung.

Unter Druck stand auch das britische Pfund. Am Markt wurde auf Inflationsdaten verwiesen, die der laufenden Zinssenkungsdebatte neue Nahrung gaben. Im Dezember fiel die Inflationsrate auf einen dreijährigen Tiefstand. In den vergangenen Tagen haben mehrere hochrangige Notenbanker ihre Neigung zu einer lockereren Geldpolitik signalisiert, darunter Notenbankchef Mark Carney.

In den USA stehen am Nachmittag auch einige Konjunkturdaten an. Hauptereignis ist aber die geplante Unterzeichnung eines ersten Abkommens zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China. Ob sich damit das Verhältnis der beiden Wirtschaftsmächte durchweg und nachhaltig verbessert, gilt an den Märkten und unter Ökonomen als fraglich.

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