FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Donnerstag nach den geldpolitischen Beschlüssen in den USA zum Dollar auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Im Mittagshandel rutschte der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,1027 Dollar. So tief stand der Euro zuletzt im Mai 2017.

Auch zum Franken fiel der Euro wieder deutlich. Das EUR/CHF-Währungspaar unterschritt kurz nach 09,30 Uhr - und erstmals seit der EZB-Sitzung vom letzten Donnerstag - wieder die Marke von 1,10, aktuell steht der Kurs bei 1,0983. Am Vortag wurde das Paar im Hoch noch bei 1,1065 gehandelt. Zum US-Dollar büsste der Franken aber auch an Terrain ein: USD/CHF notierte am Donnerstagmittag bei 0,9949 nach gut 0,9902 am Tag davor zum Mittagszeit.

Seit der Fed-Zinssenkung am Mittwochabend zeigte sich am Devisenmarkt eine breitangelegte Dollar-Stärke. Der Euro büsste im Gegenzug etwa ein Prozent an Wert ein. Als eine Ursache gelten Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Der hatte nach der Entscheidung deutlich gemacht, dass nicht mit einer "langen Serie von Zinssenkungen" zu rechnen sei.

Nach Einschätzung der Analystin Charlotte Heck-Parsch von der BayernLB wurden zukünftige Zinssenkungen weniger deutlich angekündigt, als am Markt erwartet worden war. Dennoch geht die Expertin davon aus, dass die Fed bereits auf der September-Sitzung den Leitzins erneut senkt.

Die breitangelegte Dollar-Stärke setzte auch das britische Pfund unter Druck. Hier fiel der Kurs gegen Mittag bis auf 1,2085 US-Dollar und damit ebenfalls auf den tiefen Stand seit Frühjahr 2017. Die Zinsentscheidung der Bank of England sorgte im Mittagshandel für keine nennenswerte Kursreaktionen beim Pfund. Die britische Notenbank hatte den Leitzins wie erwartet auf 0,75 Prozent belassen.

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