FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag leicht gesunken. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung mit 1,1246 US-Dollar nur knapp über ihrem Tagestief. Am Morgen stand der Kurs noch bei 1,1260 Dollar.

Für Gesprächsstoff sorgt derweil die anhaltende Frankenstärke. Der Euro ist mit Kursen von 1,1072 Franken seit dem Morgen wieder etwas zurückgekommen. Bereits zum Wochenstart hatte die Commerzbank darüber spekuliert, ob und wann die Schweizerische Nationalbank am Devisenmarkt intervenieren könnte.

Nun argumentiert die Danske Bank in eine ähnliche Richtung. Nach Ansicht der Experten bewegt sich das Euro/Franken-Paar mittlerweile auf einem Niveau, dass die Schweizer Währungshüter auf den Plan rufen dürfte. Das dürfte auch das Abwärtspotenzial des Dollar/Franken-Paares etwas begrenzen. Ein Dollar kostet im Moment 0,9844 Franken und damit minimal weniger als noch im frühen Handel.

Insgesamt sprechen Marktbeobachter aber von einem impulsarmen Handel. Mehr Bewegung könnte der Euro durch Konjunkturdaten erhalten. Am späten Vormittag stehen die Konjunkturerwartungen für Deutschland des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf dem Programm. Im Juni hatte der Konjunkturindikator noch deutlich nachgegeben.

Ausserdem blickt der Markt auf die politische Entwicklung in der Europäischen Union. Im Tagesverlauf stellt sich die deutsche CDU-Politikerin Ursula von der Leyen im Europäischen Parlament der Wahl zur EU-Kommissionspräsidentin. Beobachter gehen von einem knappen Ergebnis aus. "Für den Eurokurs könnte die Abstimmung vor allem dann relevant werden, wenn von der Leyen die Wahl verlieren sollte", sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.

Am Nachmittag dürften neue Konjunkturdaten aus den USA für Impulse am Devisenmarkt sorgen. Auf dem Programm stehen Kennzahlen zur Umsatzentwicklung im Einzelhandel und zur Industrieproduktion. Wegen der Geldpolitik in den USA und der Spekulation auf sinkende Leitzinsen stehen amerikanische Konjunkturdaten derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte.

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