FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag stabil zum US-Dollar in die neue Woche gegangen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1235 US-Dollar und damit geringfügig mehr als am Morgen. Unter Druck standen dagegen der chinesische Yuan und die türkische Lira.

Der Schweizer Franken legte derweil zu beiden Hauptwährungen leicht zu. EUR/CHF notierte am Mittag bei 1,1326 nach 1,1355 am Morgen, bei USD/CHF waren es 1,0080 nach 1,0113.

Grundsätzlich ist der Franken aber weiter unter Druck. Wie die SGKB in einem Kommentar schreibt, ist an der Chicago Mercantile Exchange eine "noch nie dagewesene Wette gegen den Franken" am Laufen. Die meldepflichtigen Asset Manager hätten in den Franken-Futures massive Shortpositionen aufgebaut. Vor der Einführung des Euromindestkurses durch die SNB im 2011 hätten die Asset Manager mehrheitlich eine netto Longposition im Hinblick auf einen stärker werdenden Franken gehalten.

Bis 2017 sei der Franken für die Spekulation dann nicht mehr interessant gewesen, so der Kommentar weiter, da die SNB den Franken-Kurs zum Euro und auch zum Dollar in einem engen Band stabil gehalten habe. Seit 2018 habe sich die Spekulation im Franken jedoch verstärkt. Es seien zeitweise deutliche Positionen in den Franken-Futures aufgebaut und auch wieder aufgelöst worden.

Seit Anfang Jahr hätten die Asset Manager nun so viele Futures-Kontrakte gegen den Franken akkumuliert, dass ihre Shortposition das Sechsfache der sonst üblichen Positionierung entspreche, schreibt die SGKB weiter. Das Kontraktvolumen dieser Futures sei mit knapp 4 Milliarden Franken zwar nicht riesig. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Haltung zum Franken im wesentlich grösseren Devisenterminmarkt ähnlich, wenn nicht gar identisch sei.

Yuan und Lira unter Druck

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief mangels entscheidender Konjunkturdaten in ruhigen Bahnen. Unter Druck stand jedoch der chinesische Yuan, der bereits seit längerem durch den Handelskonflikt mit den USA belastet wird. Der ausserhalb Chinas gehandelte Yuan fiel am Montag auf den tiefsten Stand seit Dezember, der Festland-Yuan auf den tiefsten Stand seit Januar.

Die USA hatten vergangene Woche neue Strafzölle gegen China verhängt, woraufhin China Vergeltung androhte, ohne jedoch bisher zu handeln. Am Montagmittag (MESZ) warnte US-Präsident Donald Trump China vor Vergeltung. Dann werde alles nur noch schlimmer, teilte Trump über den Nachrichtendienst Twitter mit.

Noch deutlichere Verluste als der Yuan musste die türkische Lira hinnehmen. Gegenüber dem US-Dollar ging es um etwa zwei Prozent nach unten. Am Markt wurde auf Dollar-Käufe durch türkische Unternehmen verwiesen, nachdem die Lira am Freitag etwas aufgewertet hatte. Viele türkische Unternehmen benötigen amerikanische Dollar um Geschäfte mit dem Ausland abzuwickeln oder Zinsen auf in Dollar denominierte Schulden zu zahlen. Ausserdem wurde ein Medienbericht als Belastungsgrund genannt, wonach die türkische Regierung Zugriff auf bestimmte Reserven der Notenbank erlangen will, um ihren Haushalt zu finanzieren.

Im Nachmittagshandel stehen in den USA keine entscheidenden Konjunkturdaten auf dem Programm. Der Handelskonflikt mit China dürfte damit tonangebend bleiben.

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