FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag gegenüber dem US-Dollar weiter zugelegt und steht nun klar über der Marke von 1,11 Dollar. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1160 Dollar. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro dagegen leicht tiefer auf 1,0691 Franken. Entsprechend gibt auch der Dollar zum Franken nach, der Kurs liegt bei 0,9581 Franken.

Die Zuspitzung der Lage in den USA macht sich zunächst wenig am Devisenmarkt bemerkbar. US-Präsident Donald Trump will die Unruhen notfalls mit dem Militär stoppen.

Der Euro hatte in den letzten Tagen zum Dollar deutlich zugelegt und war am Montag auf den höchsten Stand seit gut zwei Monaten geklettert. Die Gemeinschaftswährung profitiert dabei von der wachsenden Zuversicht an den Finanzmärkten. Für weitere Kursgewinne sei nun aber ein frischer Impuls nötig, sagen Händler. Damit richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Zinssitzung der EZB an diesem Donnerstag. Spekuliert wird bereits über eine Ausweitung des in der Corina-Krise aufgelegten bereits 750 Milliarden Euro schweren Anleihekaufprogramms PEPP, um die Konjunktur zu stürzen.

Wie ernst die Lage aktuell ist, machte der französische Finanzminister in einem Interview mit dem Radiosender RTL klar. Nach Auffassung von Bruno Le Maire dürfte die französische Wirtschaft im laufenden Jahr mit elf Prozent noch stärker einbrechen als bisher erwartet. In Deutschland wollen unterdessen die Spitzen der schwarz-roten Koalition an diesem Dienstag ein Milliardenpaket beschliessen, das die Konjunktur in der Corona-Krise ankurbeln soll.

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