FRANKFURT (awp international) - Der Euro bewegt sich am Freitag trotz schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone weiter auf seinen Hochständen seit Mai 2018. Am Morgen stieg der Kurs zeitweise über 1,19 US-Dollar und erreichte bei knapp 1,1909 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2018. Aktuell wird der Euro zu 1,1889 Dollar gehandelt. Im Verlauf der Handelswoche hat die Gemeinschaftswährung damit mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen.

Auch zum Franken bleibt der Euro bei 1,0777 nur knapp unter der 1,08er Marke, über der er zu Wochenbeginn noch notiert hatte. Dagegen neigt der US-Dollar auch gegenüber dem Schweizer Franken weiter zur Schwäche und bewegt sich mit Kursen von 0,9067 Franken auf Niveaus, die er letztmals Anfang 2015 gesehen hat, nachdem die SNB den Mindestkurs aufgehoben hatte.

Der US-Dollar wird unter anderem von schwachen Konjunkturdaten belastet. So ist am Donnerstag bekannt geworden, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal den stärksten Einbruch seit Beginn der quartalsmässigen Erfassung 1947 erlitten hatte. Ausserdem bleibt die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt wegen der Corona-Krise angespannt und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt weiter gestiegen.

Extrem schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone haben den Euro hingegen bisher nicht nennenswert belastet. Am Morgen zeigte sich, dass sowohl die französische als auch die spanische Wirtschaft im zweiten Quartal dramatisch eingebrochen sind. In Spanien ist der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit 18,5 Prozent im Quartalsvergleich stärker als am Markt befürchtet ausgefallen. In Frankreich fiel der Rückschlag hingegen mit 13,8 Prozent nicht so stark wie prognostiziert aus.

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