FRANKFURT (awp international) - Sowohl der Euro als auch der Franken haben am Freitag nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten zum US-Dollar deutlich zugelegt. Der Euro kostete am späten Nachmittag 1,1340 Dollar. Im Mittagshandel hatte die Gemeinschaftswährung noch fast einen Cent niedriger notiert.

Zum Schweizer Franken rutschte der Dollar kurz nach Bekanntwerden der Arbeitsmarktdaten unter die Marke von 0,99 Franken und notierte anschliessend unterhalb dieser Schwelle. Ein Dollar kostet zum Berichtszeitpunkt 0,9870 Franken, nachdem der Greenback im Verlauf des Tages bis in den Bereich von 0,9950 Franken geklettert war. Der Euro liegt mit 1,1194 Franken etwa auf dem Niveau aus dem Morgenhandel.

Die Beschäftigungsentwicklung in den USA ist im Mai deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So war die Beschäftigtenzahl ausserhalb der Landwirtschaft nur um 75'000 gestiegen. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg um 175'000 gerechnet. Auch die Lohnentwicklung war schwächer als erwartet ausgefallen.

"Insgesamt hat sich der Beschäftigungstrend wohl abgeschwächt", kommentierte Christoph Balz, Ökonom bei der Commerzbank. "Weil die Inflationsrisiken gleichzeitig gering sind, dürfte die US-Notenbank Fed bald die Zinsen senken."

Sinkende Zinsen belasten tendenziell eine Währung. Zuletzt hatten auch Vertreter der Fed vor der Konjunkturbelastung durch die sich verschärfenden Handelskonflikte gewarnt und so die Tür für Zinssenkungen weit aufgemacht.

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland hatten den Euro am Vormittag kaum belastet. Sowohl der Aussenhandel als auch die Industrieproduktion enttäuschten im April mit jeweils deutlichen Rückgängen. ING-Chefökonom für Deutschland, Carsten Brzeski, sprach von einem "Horrorstart" ins zweite Quartal. Ökonomen von der BayernLB nannten dagegen die Möglichkeit von Verzerrungen durch das späte Osterfest.

Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde derweil in London am Nachmittag mit 1'346 Dollar gehandelt. Das waren 11 Dollar mehr als am Vortag.

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