FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Donnerstag seine anfänglichen Kursgewinne ausgeweitet. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1063 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte er zeitweise noch bei 1,1023 Dollar gelegen.

Gegenüber dem Franken hingegen hat der Euro etwas nachgegeben. Dafür ist vor allem die Franken-Stärke im Anschluss an den Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verantwortlich. Deren Beschluss, an den gegenwärtigen Zinsen festzuhalten, wurde zwar von einer Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet, dennoch gab es auch solche, die auf eine weitere Zinssenkung und damit auch auf eine Reaktion auf die Geldschwemme der EZB gehofft hatten. Eine Überraschung für die meisten war aber die Erhöhung des Freibetrags für die Banken, was gar einer minimen Verschärfung der Geldpolitik gleichkommt.

Insgesamt ist die Reaktion am Devisenmarkt auf die SNB vor allem im Vergleich zu Euro eher moderat. Der Euro hat sich mit aktuell 1,0966 zuletzt im Bereich 1,0960 bis 1,0970 stabilisiert, nachdem er sich im Vorfeld des SNB-Entscheids im Bereich von 1,10 Franken etabliert hatte.

Etwas deutlicher verbilligte sich der US-Dollar: Dieser steht noch bei 0,9913 Franken nach 0,9961 Franken im frühen Geschäft und gar noch 0,9974 Franken am Vorabend.

Der Eurokurs legte am Vormittag merklich zu. Der Euro machte seine Verluste vom Vortag vollständig wett. Der Euro war am Mittwochabend unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank wie erwartet ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr verringert hatte. Zugleich wurde an Prognosen einzelner Notenbanker jedoch deutlich, dass in der Zentralbank keine Einigkeit über den weiteren geldpolitischen Kurs besteht. Der US-Dollar legte daraufhin zu, zumal die US-Währungshüter allzu hohe Erwartungen einiger Marktteilnehmer nicht erfüllt hatten.

Gestiegen ist am Donnerstag der japanische Yen. Entgegen der Erwartung einiger Analysten lockerte die japanische Zentralbank ihre Geldpolitik nicht weiter. Der Yen erhielt dadurch Auftrieb. Allerdings kündigte die Notenbank für ihre nächste Zinssitzung Ende Oktober eine Überprüfung der wirtschaftlichen Lage an. Dies eröffnet zumindest die Möglichkeit einer weiteren Lockerung.

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