FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Dienstag unter dem Strich moderat zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0943 US-Dollar und damit etwas mehr als im frühen Handel. Zeitweise war der Euro bis auf 1,0976 Dollar gestiegen, er konnte die Gewinne aber nicht halten.

Zum Franken kann sich der Euro über der Marke von 1,06 halten. Er bewegt sich allerdings in engen Spannen. Zuletzt notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,0631 Franken gezahlt. Ob sie sich darüber halten kann ist ungewiss. Nach Ansicht der Valiant Bank könnte dies nur von kurzer Dauer sein. Zwar könnte das Euro/Franken-Paar kurzzeitig nochmals Richtung 1,0660 klettern, dürfte dann aber im Bereich zwischen 1,0590 und 1,0625 Franken konsolidieren.

Auf jeden Fall dürfte die jüngste Entwicklung zu einem Aufatmen bei der SNB geführt haben, habe sie doch in den vergangenen Wochen kräftig investiert, um den Euro bei 1,05 Franken zu halten, schreibt der Broker IG. Der US-Dollar bewegt sich mit einem Kurs von 0,9714 Franken nur leicht tiefer als noch am Morgen.

Profitieren konnte der Euro am Dienstag vor allem durch den von Deutschland und Frankreich vorgelegten Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft nach der Corona-Krise. Der Plan sieht Finanzmittel von 500 Milliarden Euro vor. Ökonomen dämpften jedoch die Euphorie an den Märkten: Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer verwies auf zahlreiche Hürden, darunter Widerstand aus einigen EU-Ländern. Gelder dürften frühestens ab dem Jahr 2021 fliessen, erwartet Krämer.

Konjunkturdaten aus Deutschland stärkten die Zuversicht von Ökonomen, dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr von der Corona-Krise erholen dürfte. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts stiegen im Mai den zweiten Monat in Folge. Die aktuelle Wirtschaftslage wurde jedoch deutlich schlechter bewertet. Der konjunkturelle Tiefpunkt der Corona-Krise dürfte dennoch überwunden sein, kommentierte Chefökonom Carsten Brzeski von der Bank ING.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89535 (0,89153) britische Pfund und 118,00 (116,31) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1745 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag.

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