FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Mittwoch gegenüber dem Dollar zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung war am Nachmittag 1,1155 US-Dollar wert. Am Vormittag hatte der Euro noch zeitweise 1,1119 Dollar gekostet.

Zum Franken stabilisierte sich der Euro mit 1,0753 Franken leicht unter dem Kurs vom frühen Morgen, als der EUR/CHF-Kurs auf ein neuerliches Mehrjahrestief bei 1,0742 gefallen war. Damit wurde laut Händlern auch eine wichtige Unterstützungslinie unterschritten. Auch der USD/CHF-Kurs gab nach; er notiert aktuell bei 0,9640.

Die aktuelle Stärke des Frankens kommt am "Jahrestag" der Mindestkurs-Aufhebung. Am 15. Januar 2015 gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) den 2011 eingeführten Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken wieder auf, was zu einer massiven Aufwertung des Frankens führte. Die aktuelle Stärke hat vor allem politische Gründe: die Spannungen der USA mit dem Iran und der Handelskrieg sowie die damit verbundene Abkühlung der Weltwirtschaft.

Fast zwei Jahre nach Beginn des Handelskriegs zwischen den USA und China wollen die beiden Länder nun ein erstes Handelsabkommen besiegeln. Für einen Stimmungsdämpfer sorgte aber eine Kreisemeldung, wonach die Zölle für in die USA exportierte Waren aus China zunächst nicht gestrichen werden.

Vor der Unterzeichnung warnte zudem US-Finanzminister Steven Mnuchin China davor, die Zusagen nicht einzuhalten. In einem solchen Fall hätte US-Präsident Donald Trump weiterhin die Möglichkeit, neue Strafzölle zu verhängen, sagte Mnuchin dem Nachrichtensender CNBC. Der Dollar geriet gegenüber vielen wichtigen Währungen unter Druck.

Deutlich gefallen ist der russische Rubel. Die russische Regierung ist am Mittwoch überraschend zurückgetreten. Ministerpräsident Dmitri Medwedew reichte nach Angaben des Kremls bei einem Gespräch mit Präsident Wladimir Putin den Rücktritt ein. Er wolle dem Präsidenten damit die Möglichkeit geben, die nötigen Veränderungen im Land anzustossen. Die Regierung stand wegen der Wirtschaftskrise im Land unter grossem Druck.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85683 (0,85618) britische Pfund und 122,43 (122,32) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1551 Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar mehr als am Vortag./jsl/jha/pre