FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch nach neuen Aussagen der EZB vorübergehend leicht nachgegeben. Zur Berichtszeit war der Gewinn aber wieder abgeschmolzen und ein Euro kostete mit 1,1268 Dollar etwa gleich viel wie am Morgen. Zum Franken gewann die Gemeinschaftswährung dagegen an Wert und stand bei 1,1290 Franken. Das britische Pfund etablierte sich wieder über der Schwelle von 1,31 Franken.

Die EZB bestätigte ihren geldpolitischen Kurs. EZB-Präsident Mario Draghi sieht jedoch weiterhin Risiken für das Wachstum der Eurozone. Eine Rezession halte er aber nicht für wahrscheinlich. Zugleich öffnete sich die EZB Forderungen der Banken, die vermehrt über die Belastung durch eine Art Strafzins klagen. Es werde geprüft, ob negative Begleiterscheinungen des negativen Einlagensatzes abgemildert werden müssten, sagte Draghi.

"Die EZB hat sich das Jahr 2019 anders vorgestellt", sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank aus Liechtenstein. "Ursprünglich sollte im Jahr 2019 der Leitzins angehoben werden. Davon kann nun keine Rede mehr sein." Schuld daran sei die schwächelnde Konjunktur.

Christian Lips, Chefvolkswirt der NordLB, sieht seine Erwartungen erfüllt. "Die EZB hat auf ihrer heutigen Ratssitzung wie erwartet keine neuen Beschlüsse gefasst", sagte er. Erst im Vormonat habe die Notenbank auf das eingetrübte gesamtwirtschaftliche Umfeld reagiert und eine mögliche Zinswende weit in die Zukunft verschoben. Daneben habe sie eine neue Serie von längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO III) in Aussicht gestellt.

Gegen Abend rückt einmal mehr Grossbritanniens Ringen um den Austritt aus der Europäischen Union in den Fokus. In Brüssel findet ein EU-Sondergipfel statt, bei dem es um einen weiteren Aufschub für den Brexit geht. Das britische Pfund legte zuletzt etwas zu.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1307 Dollar gehandelt. Das waren gut 3 Dollar mehr als am Vortag.

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