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EVN AG: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2017/18

13.12.2018 / 07:30
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Highlights

- Positive unbare und stichtagsbedingte Ergebniseffekte aus der Bewertung von 
  Absicherungsgeschäften beeinflussen das Konzernergebnis 2017/18

- Konsequente Umsetzung der Strategie

- Erhöhung der Windkraftkapazität im Geschäftsjahr 2017/18 auf 318 MW

- Investitionen in die Netzinfrastruktur in Niederösterreich

- Ausbau der überregionalen Trinkwasserversorgung in Niederösterreich und
  Errichtung einer weiteren Naturfilteranlage

- Fertigstellung von Kläranlagenprojekten (Prag und Mazedonien) sowie Auftragseingang
  für ein Projekt in Bahrain

- Dividendenvorschlag an die 90. Hauptversammlung in Höhe von 0,44 Euro je Aktie
  zuzüglich einer Bonusdividende von 0,03 Euro je Aktie
 

Kennzahlen

- Umsatz: -6,5 % auf 2.072,6 Mio. Euro

- EBITDA: -6,9 % auf 671,8 Mio. Euro

- EBIT: +13,3 % auf 392,9 Mio. Euro

- Konzernergebnis: +1,4 % auf 254,6 Mio. Euro

- Nettoverschuldung: -20,6 % auf 963,7 Mio. Euro
 

Energiewirtschaftliches Umfeld
Das Geschäftsjahr 2017/18 war in den für die EVN relevanten Märkten im Vergleich zum ungewöhnlich kalten Winter des Vorjahres von deutlich wärmeren Temperaturen geprägt.

Vor allem bedingt durch höhere Rohölpreise, die wiederum der positiven Konjunkturentwicklung und Förderkürzungen geschuldet waren, lagen die durchschnittliche Erdgaspreise im Geschäftsjahr 2017/18 deutlich über dem Vergleichszeitraum. Auch die Notierungen für CO2-Emissionszertifikate zogen wegen der positiven Konjunkturentwicklung und weiteren Anpassungen des Angebots von Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems ab dem Jahr 2021 spürbar an. Dementsprechend verzeichneten auch die Termin- und Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom im vergangenen Jahr einen Anstieg.
 

Verbesserung im EBIT und Konzernergebnis; Rückgang im EBITDA
Die Umsatzerlöse der EVN gingen im Geschäftsjahr 2017/18 in Summe um 6,5 % auf 2.072,6 Mio. Euro zurück. Hauptgründe dafür waren die im Vergleich zum Vorjahr geringere Vermarktung von Strom aus thermischer Produktion, Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften, ein Rückgang im Erdgashandel sowie temperaturbedingte Mengeneffekte, vor allem in Südosteuropa. Zudem ging der Umsatz im internationalen Projektgeschäft zurück. Umsatzzuwächse waren in der erneuerbaren Stromerzeugung, der Bereitstellung von Reservekapazität zur Netzstabilisierung und in der Wärmeversorgung zu verzeichnen.

Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger lag im Berichtszeitraum mit 961,3 Mio. Euro um 2,8 % unter dem - durch die Einigung mit der staatlichen bulgarischen Elektrizitätsgesellschaft NEK positiv beeinflussten - Vergleichswert des Vorjahres. Hauptgründe dafür waren im abgelaufenen Geschäftsjahr die geringere thermische Stromerzeugung, der rückläufige Gashandel, die Stichtagsbewertung von Absicherungsgeschäften und der witterungsbedingt geringere Energieabsatz in Südosteuropa. Gegenläufig dazu wirkten höhere vorgelagerte Netzkosten.

Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand - sie gingen im Jahresvergleich um 12,3 % auf 275,1 Mio. Euro zurück - sind durch Entwicklungen im internationalen Projektgeschäft geprägt: Zum einen wirkte das im Berichtszeitraum geringere Auftragsvolumen aufwandsmindernd. Zum anderen war der Vergleichswert des Vorjahres durch eine Wertberichtigung von Vorräten im internationalen Projektgeschäft beeinflusst.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter erhöhte sich um 15,7 % auf 188,0 Mio. Euro. Wesentlicher Treiber dafür waren stichtagsbedingte Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften der EVN Energievertrieb GmbH & Co KG. Zudem war hier im Vorjahr eine Wertminderung der Beteiligung an der Verbund Innkraftwerke GmbH enthalten. Auf Basis dieser Entwicklungen betrug das EBITDA für das Geschäftsjahr 2017/18 per Saldo 671,8 Mio. Euro - dies bedeutete einen Rückgang um 6,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Die planmäßigen Abschreibungen reduzierten sich im Berichtszeitraum um 1,5 % auf 258,3 Mio. Euro. Die Effekte aus Wertminderungen lagen unter dem Vorjahreswert, da im Vorjahr höhere Wertminderungen insbesondere im Erzeugungsbereich erforderlich gewesen waren. Per Saldo ergab sich damit im EBIT ein Plus von 13,3 % auf 392,9 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis ging im Berichtszeitraum um 73,9 % auf -37,2 Mio. Euro zurück. Wesentlicher Grund war der im Vorjahr enthaltene positive Bewertungseffekt aus der im Rahmen von Strukturvereinfachungen von der at Equity bilanzierten WEEV Beteiligungs GmbH an die EVN AG übertragenen Verbund-Aktien. Somit belief sich das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2017/18 auf 254,6 Mio. Euro und lag damit um 1,4 % über jenem des Vergleichszeitraums.
 

Solide Bilanzstruktur; gesunkene Nettoverschuldung
Die positiven operativen Ergebnisse der EVN sind die Grundlage für eine solide Bilanzstruktur. Die Nettoverschuldung verringerte sich gegenüber dem 30. September 2017 um 249,5 Mio. Euro auf 963,7 Mio. Euro. Dadurch konnte die EVN auch ihr Gearing von 38,5 % (per 30. September 2017) auf nunmehr 23,5 % verbessern.
 

Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft

Bedingt durch einen Rückgang der Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken um 16,5 % auf 3.313 GWh lag auch die gesamte Stromerzeugung der EVN im Geschäftsjahr 2017/18 mit 5.526 GWh um 8,8 % unter dem Niveau des Vorjahres. Dies geht hauptsächlich auf einen hohen Vergleichswert zurück, der durch die hohe europäische Stromnachfrage im kalten Winter des Vorjahres beeinflusst war. Das im Vergleich zum Vorjahr - insbesondere im Winterhalbjahr - höhere Wasserdargebot sowie der laufende Ausbau der konzerneigenen Windparks führten demgegenüber zu einem Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie um 5,7 % auf 2.213 GWh.

In Niederösterreich ist die EVN führend in der Windstromerzeugung und setzt mit einem Ausbauziel von rund 500 MW, das im Lauf der nächsten Jahre durch die Umsetzung weiterer, zum Großteil bereits behördlich genehmigter Projekte erreicht werden soll, auch künftig einen klaren Fokus auf diesen Bereich. Damit deckt sich die Unternehmensstrategie der EVN in einem ganz wesentlichen Punkt mit der #mission2030, der Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung. Die mit den Zielsetzungen der #mission2030 angestrebte weitere Transformation des Energiesystems erfordert Netzinvestitionen zur Einbindung der stetig wachsenden dezentralen erneuerbaren Erzeugung sowie verstärkte Anstrengungen zur Absicherung der Versorgungssicherheit. Die EVN setzt mit ihren Investitionen im Netzbereich entsprechende Akzente.

Die Energiezukunft verändert auch das Produkt- und Dienstleistungsangebot für Kunden: 2018 hat die EVN daher ein innovatives neues Photovoltaik-Angebot für Privathaushalte auf den Markt gebracht, mit dem das Produktspektrum in Richtung intelligenter, digital unterstützter individueller Energielösungen erweitert wurde. www.joulie.at umfasst verschiedene Bausteine rund um das Thema dezentrale Energieversorgung, von der Bedarfsanalyse und Beratung in Form eines webbasierten Konfigurators über die Installation der Photovoltaik-Anlage bis hin zu individueller Energiesteuerung und Monitoring. Der Kunde hat dabei via Smartphone, Tablet oder PC jederzeit die volle Kontrolle über sein System.
 

Umwelt- und Wassergeschäft

Die Investitionen im Segment Umwelt lagen im Berichtszeitraum mit 20,7 Mio. Euro um 78,8 % über jenen des Vorjahres. Dies spiegelt die Strategie der EVN wider, verstärkt in die Sicherheit und Qualität der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich zu investieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Aus- und Neubau überregionaler Leitungsnetze, um die Versorgungssicherheit weiter zu stärken. Aktuell ist unter anderem eine 20 km lange Wasserverbindungsleitung von Wienerherberg in die Region Mödling in Bau. Auf dem Brunnenfeld Wienerherberg errichtet die EVN aktuell ihre bereits vierte Naturfilteranlage in Niederösterreich. Auch im Bereich der Ortswasserversorgung hat die EVN im laufenden Geschäftsjahr weiter expandiert: Insgesamt erfolgte die Übernahme der Betriebsführung von vier weiteren örtlichen Wasserleitungsnetzen.

Im internationalen Projektgeschäft konnten in der Berichtsperiode drei Kläranlagenprojekte in Mazedonien ebenso planmäßig fertiggestellt und den Auftraggebern übergeben werden wie die neue Zentralkläranlage in Prag. Anfang September 2018 kam es auch zur Vertragsunterzeichnung für das Projekt Tubli in Bahrain. Im Rahmen eines Generalunternehmerauftrags soll hier die Kapazität einer bestehenden Kläranlage auf 1,6 Mio. Einwohner verdoppelt werden. Der Auftrag umfasst zudem die Errichtung einer Klärschlammtrocknungs- und -verbrennungsanlage am selben Standort. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit lokalen Partnern, die Finanzierung wird vom Auftraggeber bereitgestellt.
 

Ausblick für das Geschäftsjahr 2018/19
Das Geschäftsjahr 2017/18 war durch den starken Anstieg der Energiepreise, der sich insbesondere in der Stichtagsbewertung der Absicherungsgeschäfte widerspiegelte, positiv beeinflusst. Unter der Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird für das Geschäftsjahr 2018/19 ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von 160 Mio. Euro bis 180 Mio. Euro erwartet. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die eingeleiteten Verfahren in Bulgarien, ein Verfahren im Zusammenhang mit dem Kraftwerksprojekt Walsum 10 sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen.

Den Ganzheitsbericht zum Geschäftsjahr 2017/18 finden Sie unter www.investor.evn.at.



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