EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19

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EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19

29.05.2019 / 07:30
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Highlights

- Rückgang des Konzernergebnisses im Rahmen der Erwartung; Ausblick
bestätigt

- Gestiegene Großhandelspreise führen zu Rückgang im Vertriebsergebnis;
geringerer Erdgas-Netzabsatz aufgrund milderer Witterung

- Anstieg der erneuerbaren Stromerzeugung getrieben durch gutes
Windaufkommen und Erweiterung der Windkraftkapazitäten auf 336 MW;
planmäßiger Baufortschritt bei drei weiteren Windparks mit einer
Gesamtleistung von 31 MW

- EVN beendet Kohleverstromung am Standort Dürnrohr im Herbst 2019

- Inbetriebnahme der Naturfilteranlage Wienerherberg zur Versorgung von rund
60.000 Einwohnern in 18 Gemeinden mit hochwertigem Trinkwasser

- Konzessionsverlängerung für Erdgas-Aktivitäten in den Gespanschaften
Split-Dalmatien und ibenik-Knin auf 50 Jahre

- Auftragseingang für vier neue Kläranlagenprojekte in Polen und Litauen

- Rating-Anhebungen: Standard & Poor's von A- auf A, Moody's von A2 auf A1;
Ausblick jeweils stabil


Kennzahlen

- Umsatz: -0,2 % auf 1.246,1 Mio. Euro

- EBITDA: -29,9 % auf 330,3 Mio. Euro

- EBIT: -41,8 % auf 198,1 Mio. Euro

- Konzernergebnis: -43,8 % auf 129,0 Mio. Euro

- Nettoverschuldung: 1.041,3 Mio. Euro (30.09.2018: 963,7 Mio. Euro)


Energiewirtschaftliches Umfeld
Die Temperaturen lagen im ersten Halbjahr 2018/19 in allen drei Kernmärkten
der EVN über dem langjährigen Durchschnitt. Mit einem Minus von 14,2
Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr fiel der Rückgang des
temperaturbedingten Energiebedarfs in Niederösterreich dabei besonders
deutlich aus.

Die Marktpreise für Strom und Primärenergieträger stiegen im
Berichtszeitraum an, wobei jene für Grund- bzw. Spitzenlaststrom sowie für
CO2-Emissionszertifikate besonders signifikant anzogen.


EBITDA, EBIT und Konzernergebnis unter Vorjahresniveau
Die Umsatzerlöse der EVN blieben in den ersten sechs Monaten 2018/19 mit
1.246,1 Mio. Euro nahezu stabil (Vorjahr: 1.249,0 Mio. Euro). Dem lagen
gegenläufige Entwicklungen zugrunde: Positive Impulse gingen beispielsweise
von Zuwächsen in der erneuerbaren Erzeugung und der Wärmeversorgung aus.
Gegenläufig dazu wirkten hingegen geringere Erlöse aus der thermischen
Erzeugung, ein preis- und mengenbedingter Rückgang im Segment Netze sowie
eine geänderte, wenn auch ergebnisneutrale Verrechnungsmethodik für den
sogenannten "Ökostrom-Zuschlag" in Bulgarien.

Auch beim Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger wirkten im
Berichtszeitraum gegenläufige Effekte. So führten etwa vorgelagerte
Netzkosten zu einem Anstieg, während die erwähnte Änderung in der
Verrechnung des Ökostrom-Zuschlags in Bulgarien sowie der geringere Einsatz
der thermischen Kraftwerke aufwandsmindernd wirkte. In Summe verzeichnete
diese Position mit 637,0 Mio. Euro einen Anstieg von 7,8 % im
Vorjahresvergleich.

Der im ersten Halbjahr 2018/19 durch höhere Beschaffungskosten und
stichtagsbedingt negative Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften
belastete Geschäftsverlauf der EVN KG führte in Kombination mit einem
geringeren Ergebnisbeitrag der RAG zu einem Rückgang des Ergebnisanteils der
at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter auf 4,6 Mio.
Euro (Vorjahr: 111,0 Mio. Euro). Auf Basis dieser Entwicklungen ergab sich
ein EBITDA von 330,3 Mio. Euro (Vorjahr: 470,8 Mio. Euro).

Bei investitionsbedingt etwas gestiegenen Abschreibungen einschließlich der
Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen erzielte die EVN im Berichtszeitraum
ein EBIT von 198,1 Mio. Euro (Vorjahr: 340,3 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis verbesserte sich von -25,1 Mio. Euro auf -23,1 Mio. Euro.
Per Saldo belief sich das Konzernergebnis auf 129,0 Mio. Euro (Vorjahr:
229,4 Mio. Euro).


Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die als
Grundlage für die Umsetzung ihrer Investitionsschwerpunkte in
Niederösterreich in den nächsten Jahren dient. Die Nettoverschuldung der EVN
erhöhte sich gegenüber dem 30. September 2018 um 8,0 % auf 1.041,3 Mio.
Euro. Dadurch nahm auch das Gearing im Stichtagsvergleich von 23,5 % auf
25,0 % zu.


Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft

Im ersten Halbjahr 2018/19 stieg die Stromerzeugung der EVN aus erneuerbarer
Energie um 1,5 % auf 1.184 GWh. Diese Entwicklung resultierte neben dem im
Vergleich zum Vorjahr sehr guten Windaufkommen vor allem aus der Erweiterung
der Windkraftkapazitäten der EVN. Allein in den letzten Monaten sind die
neuen Windparks Gänserndorf West (6 MW, Repowering, Dezember 2018), Au am
Leithaberge (18 MW, Dezember 2018) und Sommerein (33 MW, Juli 2018) in
Betrieb gegangen. Damit hält die EVN aktuell bei einer installierten
Windkraftkapazität von insgesamt 336 MW, arbeitet aber gleichzeitig bereits
an der Errichtung von drei weiteren Windparks in Obersiebenbrunn,
Markgrafneusiedl und Glinzendorf mit einer Gesamtleistung von 31 MW. Somit
verläuft der Ausbau der Windkraftkapazität der EVN in Richtung der
mittelfristig angestrebten installierten Leistung von 500 MW weiterhin
planmäßig. Das Wasserdargebot lag in der Berichtsperiode zwar weiterhin über
dem langjährigen Durchschnitt, konnte jedoch das sehr gute Niveau des
Vorjahres nicht erreichen.

Die Stromerzeugung aus den Wärmekraftwerken wiederum ging, bedingt durch den
Rückgang der zur Engpassvermeidung vertraglich bereitgestellten
Reservekapazität, um 16,7 % auf 1.792 GWh zurück. Seit 1. Oktober 2018
dienen 430 MW des Gaskraftwerks in Theiß als Reservekapazität für das
österreichische Übertragungsnetz (Vorjahr: insgesamt 1.090 MW an
Kapazitätsvorhaltung für den süddeutschen Raum). Der zugrunde liegende
Vertrag läuft zunächst über drei Jahre. Jene thermischen
Kraftwerkskapazitäten in Theiß und in Korneuburg, für die derzeit kein
Vertrag zur Engpassvermeidung besteht, sind im aktuellen Marktumfeld
konserviert. Im Kraftwerk Dürnrohr wird die EVN im Herbst 2019 die
Kohleverstromung beenden. In Summe lag die Stromerzeugung der EVN mit 2.976
GWh um 10,3 % unter dem Vorjahresniveau.

Der Unternehmensstrategie der EVN entsprechend, bilden Investitionen in die
Netzinfrastruktur in Niederösterreich einen zentralen Schwerpunkt und
leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu verlässlicher
Versorgungssicherheit und -qualität. Im Einklang damit wurden die
Investitionen im Segment Netze gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht. Die
zahlreichen laufenden Projekte betreffen unter anderem den Ausbau der
110-kV-Leitungen sowie die Erweiterung von Umspannwerken.

Nachdem die EVN bereits im Geschäftsjahr 2016/17 eine außergerichtliche
Einigung für einen Teil der im Schiedsverfahren gegen Bulgarien geltend
gemachten Ansprüche erzielt hatte, endete das Schiedsverfahren nunmehr im
April 2019 ohne weiteren Ersatz von Ansprüchen. In Nordmazedonien erhielt
die EVN die vorerst auf 5 Jahre vergebene Lizenz für den "Supplier of
Universal Service", die ab 1. Juli 2019 die Versorgung aller Haushalte sowie
kleiner Unternehmen mit Energie regelt. In Kroatien führte die vorzeitige
Verlängerung der Konzession für den Betrieb von Erdgasnetzen in den beiden
Gespanschaften Split-Dalmatien und ibenik-Knin von 30 auf 50 Jahre - und
damit bis 2060 - zu verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.


Umwelt- und Wassergeschäft

Im südlichen Umland von Wien konnte die EVN mit der Inbetriebnahme ihrer
bereits vierten Naturfilteranlage einen weiteren Meilenstein zur
Verbesserung der Wasserqualität für ihre Kunden setzen. Die neue Anlage auf
dem Brunnenfeld Wienerherberg versorgt nun rund 60.000 Einwohner in 18
Gemeinden mit hochwertigem Trinkwasser, das rein mechanisch und ohne den
Zusatz von Chemikalien enthärtet wird. Einen Investitionsschwerpunkt im
Bereich der Trinkwasserversorgung bildet zudem der Aus- und Neubau
überregionaler Leitungsnetze. Vorhaben wie die aktuell in Bau befindliche 20
km lange Wasserverbindungsleitung von Wienerherberg in die Region Mödling
stärken die Versorgungssicherheit gerade in einer Region, die von starkem
Bevölkerungswachstum und entsprechend steigendem Wasserverbrauch geprägt
ist. Vor diesem Hintergrund wird die EVN bis 2030 insgesamt rund 165 Mio.
Euro in die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich investieren.

Im von der deutschen Tochtergesellschaft WTE Wassertechnik verantworteten
internationalen Projektgeschäft konnte die EVN bis Mitte April 2019 den
Eingang vier neuer Generalunternehmeraufträge aus Polen und Litauen mit
einem Wert von insgesamt rund 65 Mio. Euro verbuchen. Damit arbeitet die EVN
derzeit an insgesamt sieben Generalunternehmeraufträgen im Abwasserbereich
in Litauen, Polen, Nordmazedonien und Bahrain (Stand: April 2019).


Bestätigung des Ausblicks
Das Geschäftsjahr 2017/18 war insbesondere im zweiten Halbjahr durch den
starken Anstieg der Energiepreise positiv beeinflusst. Daraus resultierte
ein außerordentlicher unbarer Ergebniseffekt aus der Stichtagsbewertung von
Absicherungsgeschäften. Vor diesem Hintergrund sowie unter der Annahme
durchschnittlicher energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen wird für das
Geschäftsjahr 2018/19 ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von 160 Mio.
Euro bis 180 Mio. Euro erwartet. Die künftigen regulatorischen
Rahmenbedingungen in Südosteuropa sowie der Fortgang der Aktivitäten in
Moskau könnten das Konzernergebnis jedoch wesentlich beeinflussen.

Den vollständigen Aktionärsbericht zum ersten Halbjahr 2018/19 finden Sie
unter www.investor.evn.at.


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