EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2017/18

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EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres
2017/18

23.08.2018 / 07:30
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Highlights

  * Positiver unbarer und stichtagsbedingter Ergebniseffekt aus Bewertung
    von Absicherungsgeschäften führt zu Erhöhung des Ausblicks für das
    Geschäftsjahr 2017/18

  * Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 11,5 % aufgrund des
    überdurchschnittlichen Wasserdargebots

  * Planmäßiger Fortschritt beim Windkraftausbau:

      * Erwerb eines bestehenden Windparks und Fertigstellung des neuen
        Windparks Sommerein erhöhen installierte Leistung auf 318 MW

      * Bauvorbereitungen für weiteren Ausbau auf rund 370 MW bis Ende
        2019/20

  * Stabile Ertragskraft und solide Kapitalstruktur ermöglichen weiterhin
    umfangreiche Investitionen in Niederösterreich in Netzinfrastruktur,
    Windkraft, Wärmeerzeugung aus Biomasse sowie Trinkwasserversorgung (Aus-
    und Neubau überregionaler Leitungsnetze und Naturfilteranlagen)

Kennzahlen

  * Umsatz: -6,5 % auf 1.650,3 Mio. Euro

  * EBITDA: -3,0 % auf 585,0 Mio. Euro

  * EBIT: +28,6 % auf 387,2 Mio. Euro

  * Konzernergebnis: +12,9 % auf 273,2 Mio. Euro

Energiewirtschaftliches Umfeld
Die ersten drei Quartale 2017/18 waren gegenüber der Vergleichsperiode von
milderen Temperaturentwicklungen in allen drei Kernmärkten der EVN -
Österreich, Bulgarien und Mazedonien - gekennzeichnet.

Aufgrund von Förderkürzungen und verbesserten Konjunkturdaten lagen die
Rohöl- sowie Erdgaspreise in der Berichtsperiode deutlich über dem
Vergleichszeitraum. Auch die Notierungen für CO2-Emissionszertifikate zogen
wegen der positiven Konjunkturentwicklung und der vom Europäischen Parlament
im Februar beschlossenen stärkeren Verknappung der Emissionszertifikate ab
dem Jahr 2021 spürbar an.

Die Terminpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom spiegeln die Tendenz der
Primärenergiekosten wider und verzeichneten in den letzten Monaten einen
deutlichen Anstieg. Die Spotmarktpreise hingegen lagen - hauptsächlich
aufgrund der milderen Witterung - im Schnitt leicht unter dem Niveau des
Vorjahres.

Verbesserung im EBIT und Konzernergebnis; moderater Rückgang im EBITDA
Die Umsatzerlöse der EVN gingen in den ersten drei Quartalen des
Geschäftsjahres 2017/18 um 6,5 % auf 1.650,3 Mio. Euro zurück. Hauptgründe
dafür waren die im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau geringere Vermarktung
von Strom aus thermischer Produktion, Bewertungseffekte aus
Absicherungsgeschäften, ein Rückgang im Erdgashandel sowie
temperaturbedingte Mengeneffekte. Zudem wirkte sich der Rückgang im
internationalen Projektgeschäft umsatzmindernd aus. Gegenläufige positive
Impulse - so etwa aus der erneuerbaren Stromerzeugung, der Bereitstellung
von Reservekapazität zur Netzstabilisierung und dem Wärmeverkauf - konnten
den Umsatzrückgang insgesamt nicht ausgleichen.

Der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger lag im Berichtszeitraum
mit 763,6 Mio. Euro um 3,8 % unter dem - durch die Einigung mit der
staatlichen bulgarischen Elektrizitätsgesellschaft NEK positiv beeinflussten
- Vergleichswert des Vorjahres. Hauptgründe dafür waren die geringere
thermische Stromerzeugung, der rückläufige Gashandel und der
witterungsbedingt geringere Energieabsatz in Südosteuropa.

Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand - sie gingen im
Jahresvergleich um 17,3 % auf 192,4 Mio. Euro zurück - sind durch
Entwicklungen im internationalen Projektgeschäft geprägt: Zum einen wirkte
das im Berichtszeitraum geringere Auftragsvolumen aufwandsmindernd. Zum
anderen war der Vergleichswert des Vorjahres durch eine Wertberichtigung von
Vorräten im internationalen Projektgeschäft in Höhe von 45,5 Mio. Euro
überdurchschnittlich hoch gewesen.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter legte in den ersten neun Monaten 2017/18 um 29,5 % auf 160,7 Mio.
Euro zu. Zurückzuführen war dies vor allem auf stichtagsbedingte positive
Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften der EVN KG. Außerdem ist zu
beachten, dass hier im Vorjahr eine Wertminderung der Beteiligung an der
Verbund Innkraftwerke GmbH verbucht worden war. Auf Basis dieser
Entwicklungen nahm das EBITDA der EVN gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % auf
585,0 Mio. Euro ab.

Die planmäßigen Abschreibungen reduzierten sich im Berichtszeitraum um 1,7 %
auf 192,8 Mio. Euro; die Effekte aus Wertminderungen lagen mit 5,1 Mio. Euro
deutlich unter dem Vorjahreswert von 105,8 Mio. Euro. Diese hatten vor allem
Wertminderungen auf Vermögenswerte im Erzeugungsbereich betroffen. Per Saldo
ergab sich damit im EBIT ein Plus von 28,6 % auf 387,2 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis lag bei -14,7 Mio. Euro (Vorjahr: -7,8 Mio. Euro). Der
Rückgang war insbesondere auf den Entfall eines Einmaleffektes
zurückzuführen. Somit belief sich das Konzernergebnis für die ersten drei
Quartale des Geschäftsjahres 2017/18 auf 273,2 Mio. Euro und lag damit um
12,9 % über jenem des Vergleichszeitraums.

Solide Bilanzstruktur; gesunkene Nettoverschuldung
Die positiven operativen Ergebnisse der EVN sind die Grundlage für eine
solide Bilanzstruktur. Die Nettoverschuldung verringerte sich gegenüber dem
30. September 2017 um 192,4 Mio. Euro auf 1.020,8 Mio. Euro. Dadurch konnte
die EVN auch ihr Gearing von 38,5 % (per 30. September 2017) auf nunmehr
28,4 % verbessern.

Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft

Bedingt durch einen Rückgang der Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken um
24,6 % auf 2.538 GWh lag auch die gesamte Stromerzeugung der EVN in den
ersten drei Quartalen 2017/18 mit 4.293 GWh um 13,1 % unter dem
Vorjahresniveau. Dies geht hauptsächlich auf einen hohen Vergleichswert
zurück, der durch die hohe europäische Stromnachfrage im kalten Winter des
Vorjahres beeinflusst war. Die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie
stieg, getrieben von einem besseren Wind- und Wasserdargebot sowie
zusätzlicher Windkraftkapazitäten, um 11,5 % auf 1.755 GWh an.

In Summe hat die EVN ihre Windkraft-Erzeugungskapazität durch die
Fertigstellung des Windparks Sommerein und den Erwerb des bestehenden
Windparks Ebenfurth im Juli 2018 auf 318 MW erhöht. Bis zum Ende des
Geschäftsjahres 2019/20 soll diese durch die Umsetzung bereits behördlich
genehmigter Projekte schrittweise auf rund 370 MW weiter anwachsen. Dabei
nutzt die EVN ein im Rahmen der "Kleinen Ökostromnovelle" vom
österreichischen Nationalrat im Jahr 2017 beschlossenes Sonderkontingent an
Förderungen für den Bau von Windkraftanlagen. Mittelfristig strebt die EVN
im Bereich Windkraft ein Ausbauziel von bis zu 500 MW an, das durch die
Umsetzung weiterer, zum Großteil ebenfalls bereits behördlich genehmigter
Projekte erreicht werden soll. Dies setzt allerdings entsprechende
Rahmenbedingungen voraus. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt liegt im
Energiegeschäft unverändert auf dem Netzausbau zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit.

Im Winterhalbjahr 2017/18 wurden erstmals alle Wärmekraftwerke der EVN in
Niederösterreich mit einer gesamten Erzeugungskapazität von 1.090 MW
vertraglich als Reservekapazität für den süddeutschen Raum bereitgehalten.
Einmal mehr bewegte sich auch ihr tatsächlicher Einsatz zur
Netzstabilisierung im Rahmen dieser Verträge auf hohem Niveau. Für den
Zeitraum Mai bis September 2018 stehen die Wärmekraftwerke der EVN mit einer
kontrahierten Kapazität von 430 MW nun zur Netzstabilisierung in Österreich
bereit.

Umwelt- und Wassergeschäft

Die Investitionen im Segment Umwelt lagen im Berichtszeitraum mit 8,1 Mio.
Euro um 7,5 % über jenen des Vorjahres. Dies spiegelt die Strategie der EVN
wider, massiv in die Sicherheit und Qualität der Trinkwasserversorgung in
Niederösterreich zu investieren. Dabei wird der Aus- und Neubau
überregionaler Leitungsnetze ebenso forciert wie die Errichtung von
Naturfilteranlagen zur natürlichen Reduktion der Wasserhärte. Derzeit
errichtet die EVN südöstlich von Wien die bereits vierte Anlage dieser Art
in ihrem Versorgungsgebiet; weitere Projekte sind in Planung. Auch im
Bereich der Ortswasserversorgung hat die EVN im laufenden Geschäftsjahr
weiter expandiert: Insgesamt erfolgte die Übernahme der Betriebsführung von
vier weiteren örtlichen Wasserleitungsnetzen (je zwei Gemeinden ab 1. Jänner
bzw. 1. Juli 2018).

Nach der Übergabe des ersten von vier Kläranlagenprojekten in Mazedonien im
ersten Quartal 2017/18 wurde im Juni und Juli 2018 je ein weiteres Projekt
fertiggestellt und dem Auftraggeber übergeben. Zum Stichtag 30. Juni 2018
arbeitete die WTE Wassertechnik im internationalen Projektgeschäft an
insgesamt fünf Generalunternehmeraufträgen im Abwasserbereich in Kroatien,
Mazedonien, Polen und Tschechien.

Erhöhter Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18

Unter Berücksichtigung des positiven unbaren und stichtagsbedingten
Ergebniseffekts von rund 38 Mio. Euro, der infolge gestiegener
Energiemarktpreise aus der Bewertung der im Rahmen des Risikomanagements
abgeschlossenen Absicherungsgeschäfte zum 30. Juni 2018 resultierte, wird
für das Geschäftsjahr 2017/18 von einem Konzernergebnis auf einem zum
Vorjahr vergleichbaren Niveau ausgegangen. Das genaue Ausmaß der
Bewertungseffekte zum Geschäftsjahresende wird von den Energiemarktpreisen
zum Stichtag 30. September 2018 abhängen.

Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die eingeleiteten Verfahren in
Bulgarien, ein Verfahren im Zusammenhang mit dem Kraftwerksprojekt Walsum 10
sowie der Fortgang der Aktivitäten in Moskau könnten das Konzernergebnis
jedoch wesentlich beeinflussen.

Den vollständigen Aktionärsbrief zu den ersten drei Quartalen des
Geschäftsjahres 2017/18 finden Sie unter www.investor.evn.at.


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