HAMBURG (dpa-AFX) - Das Biotechunternehmen Evotec hat weiterhin einen guten Lauf. Ein brummendes Forschungsgeschäft und Meilensteinzahlungen sorgten auch im dritten Quartal für Schwung. Zudem profitiert die Hamburger Firma weiterhin vom Beitrag des im vergangenen Jahr zugekauften US-Auftragsforschers Aptuit. Für das Gesamtjahr bestätigte Evotec seine Jahresziele, die deutliches Wachstum für Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) vorsehen. Auch die Aussichten für 2019 seien gut, teilte Evotec am Dienstag mit.

Im kommenden Jahr steht nun ein Wechsel an der Konzernspitze an: Ab dem 1. Januar 2019 soll Craig Johnstone für das operative Geschäft zuständig sein. Er löst auf dem Posten Mario Polywka ab, der künftig aber als Berater für Evotec tätig sein soll.

Evotec arbeitet als Auftragsforscher, baut aber zunehmend das Geschäft mit eigener Forschung aus. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Hamburger zahlreiche neue Kooperationen an Land gezogen, darunter mit namhaften Pharmaunternehmen wie Celgene, Sanofi und Novo Nordisk. Millionenschwere Meilensteinzahlungen waren geflossen, auch im Ende September abgelaufenen Jahresviertel. Im dritten Quartal hatten die Hamburger zudem im Rahmen des im Sommer beschlossenen Gemeinschaftsunternehmens mit Sanofi einen Forschungsstandort des französischen Konzerns in Lyon übernommen.

Nach den ersten neun Monaten steht nunmehr bei den Erlösen ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 57 Prozent auf 270 Millionen Euro zu Buche. Hierzu trugen die Umsätze aus Meilensteinen, Abschlagszahlungen und Lizenzen gut ein Zehntel bei. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 77 Prozent auf 68,7 Millionen Euro. Unter dem Strich wurde der Gewinn auf 52,3 Millionen Euro (Vorjahr: 12,7 Mio) mehr als vervierfacht.

Im laufenden Jahr will Evotec weiterhin seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent über den Vorjahreswert von rund 258 Millionen Euro steigern. Das bereinigte Ebitda soll um etwa 30 Prozent (2017: 58 Mio Euro) steigen.

An der Börse sorgten die Neunmonatszahlen und die Prognosen nur kurz für eine Erholung der am Vortag arg gebeutelten Aktie. Das Papier, das seit September im MDax notiert ist, kletterte am Morgen in der Spitze um mehr als 7 Prozent, rutschte dann aber in die Verlustzone ab. Zuletzt betrug das Kursminus rund zwei Prozent. Das Evotec-Papier wurde vor gut zwei Jahren zum plötzlichen Liebling der Börsianer, doch die neue Mitgliedschaft im Mittelwerteindex MDax verlief bislang holprig: Seit ihrem Hoch im September bei 23,36 Euro hat die Aktie inzwischen fast ein Viertel an Wert eingebüßt./tav/elm/fba