"Wir benötigen eine radikale Umkehrung des Kräfteverhältnisses zwischen den Plattformen und den Menschen", sagte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Digitales, Damian Collins, am Montag bei der Vorstellung des Untersuchungsberichts. Es sei ein Verhaltenskodex in Gesetzesform nötig, dessen Einhaltung von einem unabhängigen Regulierer überwacht werde. Die Dominanz von Unternehmen wie Facebook, Twitter und Google ziehe große Risiken für Gesellschaften und Demokratien nach sich.

Dem Bericht zufolge waren die Technologieriesen nicht in der Lage, die Verbreitung von gefährlichen Inhalten wie Desinformation oder Wahlbeeinflussung durch ausländische Kräfte einzudämmen. Die Untersuchung stellt Facebook in den Mittelpunkt der Ermittlungen und meldet, der US-Konzern habe absichtlich die Privatsphäre von Nutzern sowie das Wettbewerbsrecht verletzt. Dies hänge mit mangelhaftem Führungsverhalten von Firmenchef Mark Zuckerberg zusammen. Facebook wies die Vorwürfe zurück.

Die Untersuchung des Ausschusses startete nach Bekanntwerden des Datenskandals rund um die Analysefirma Cambridge Analytica, bei dem persönliche Informationen von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern missbraucht wurden.