Steigende Kosten nach Vorwürfen mangelnden Datenschutzes, zunehmend gesättigte Märkte und Skandale um Falsch-Informationen machen dem US-Riesen zu schaffen. Zwar kletterte die Zahl der monatlichen User des Netzwerks auf weltweit über 2,5 Milliarden Menschen, doch legt der Umsatz nicht mehr so schnell zu wie in der Vergangenheit. Höhere Kosten drückten zudem die operative Rendite. Aktien des über Jahre erfolgsverwöhnten US-Konzerns gaben um über sieben Prozent nach.

Facebook, der weltweit größte Verkäufer von Online-Werbung, vermeldete mit einem Wachstum von immerhin noch 25 Prozent das niedrigste Umsatzplus für ein viertes Quartal in seiner Geschichte. Im laufenden Quartal werde es nicht besser werden, räumte Finanzchef David Wehner ein. Facebook blickt nun schon auf vier Quartale in Folge zurück, in denen das Umsatzwachstum unter 30 Prozent lag. Vor dem Jahr 2018 hatte der Konzern regelmäßig Wachstumsraten von über 40 Prozent vermeldet. Auch hinterließen nicht zuletzt höhere Investitionen in die Sicherheit Spuren in der Quartalsbilanz. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben auf gut 12,2 Milliarden Dollar - ein überraschend starker Anstieg von 34 Prozent.

Facebook steht seit Jahren wegen seines Umgangs mit dem Datenschutz in der Kritik. Dem Konzern wird zudem vorgeworfen, dass sein Netz zur Verbreitung von falschen Informationen genutzt werde, auch der Umgang mit Wahlwerbung ist umstritten. Social-Media-Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, keine Werbung mehr zu verbreiten, die falsche Informationen zum Inhalt hat und damit Einfluss auf den Ausgang von Wahlen nimmt. Der Facebook-Konzern, zu dem auch die Dienste WhatsApp und Instagram gehören, steht wegen Datenskandalen, Hasskommentaren und Falschinformationen von Nutzern unter besonderer Beobachtung auch der Regulierer. Das Management hatte bereits angekündigt, dass neue Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre das Umsatzwachstum bremsen würden.