Firmenchef Elon Musk stellte am Donnerstag in Los Angeles einen batteriegetriebenen Geländewagen mit Ladefläche vor, der in zwei Jahren auf den Markt kommen soll. Der kantig geformte "Cyber truck" soll in drei Versionen Reichweiten von jeweils etwa 400 Kilometern bis mehr als 800 Kilometer erzielen. Für die einzelnen Modelle plant Tesla Verkaufspreise von knapp 40.000 bis fast 70.000 Dollar.

Der Markt der in den USA sehr populären Pick-ups wird von Ford, General Motors und Fiat Chrysler dominiert. Ford und GM setzen ebenfalls auf elektrisch betriebene Pick-ups, um Normen zur Abgasverringerung ihrer Fahrzeugflotten in mehreren Bundesstaaten zu erfüllen. Die Regierung von Kalifornien hatte in der Diskussion um Emissionsgrenzen jüngst sogar angekündigt, bei GM und Fiat Chrysler keine Autos mehr zu kaufen.

Tesla schreibt zwar Verlust, setzt die traditionellen Hersteller aber mit seinem forschen Expansionskurs unter Druck. Teslas Limousine Model 3 ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Aufsehen erregte die Ankündigung des US-Unternehmens, mit einem Werk bei Berlin auch eine europäische Fertigung hochzuziehen.

Nachdem Musk nun seinen künftigen Elektro-Pick-up präsentiert hatte, wurden aber auch Zweifel laut, ob es sich um mehr als nur einen symbolischen Schritt handelt. "Das wird bestenfalls ein Nischenprodukt sein und stellt keine Bedrohung des Pick-up-Markts dar, wie wir ihn heute kennen", urteilte Branchenexperte Matt DeLorenzo vom Marktforschungsunternehmen Kelley Blue Book.

Bei einer Kundschaft, die an robuste, praktische Pick-ups gewohnt ist, könnte das futuristische Design des neuen Wagens auf Ablehnung stoßen. Zwar warb Tesla-Chef Musk damit, dass der militärgraue Wagen eine besonders harte Stahlkarosserie und gepanzerte Scheiben besitze. Als jedoch einer von Musks Helfern bei der Vorführung demonstrativ eine Metallkugel gegen die Seitenscheiben warf, brachen und splitterten diese sofort.