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Original-Research: FinTech Group AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu FinTech Group AG

Unternehmen: FinTech Group AG
ISIN: DE000FTG1111

Anlass der Studie: Research Note
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 45,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2019
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker; Marcel Goldmann

Die FinTech Group hat am 10.09.2018 mit der Bekanntgabe einer langfristigen
Kooperation mit der Österreichischen Post AG einen der wichtigsten
Meilensteine der jüngsten Unternehmensgeschichte erreicht. Im Rahmen der
neuen Partnerschaft sollen in einem neu zu gründenden Joint Venture, wobei
beide Partner einen Anteil von jeweils 50 % halten, die Bankgeschäfte
gebündelt werden. Das neue Kreditinstitut soll dabei nach Erteilung der
Banklizenz, welche gemäß FinTech-Vorstand Frank Niehage bis Mitte des
kommenden Geschäftsjahres 2019 vorliegen dürfte, Bankdienstleistungen in
Österreich erbringen.
 
Für die stationären Bankdienstleistungen wird dabei das umfangreiche
Filialnetz der Österreichischen Post genutzt, bestehend aus 433
eigenbetriebenen Postfilialen und rund 1.350 Post-Partnern. Gemäß Aussage
von Frank Niehage liegen in den österreichischen Postfilialen jährlich rund
60 Mio. Kundenkontakte vor, woraus sich erhebliche Neukundenpotenziale
ergeben.  Parallel zum Ausbau des B2C-Geschäftes wird das B2B-Geschäft
durch den IT-Dienstleistungsvertrag mit dem Joint Venture deutlich
ausgebaut werden. Im Rahmen des IT-Kooperationsvertrages, der eine Laufzeit
von 10 Jahren und einen Gesamtumsatz von mehr als 100 Mio. EUR umfasst,
erbringt die FinTech Group AG IT-Bankdienstleistungen. Dies stellt einen
gut planbaren Erlösstrom für die kommenden Geschäftsjahre dar.
 
Da die bestehende Infrastruktur der post.at 'at cost' oder im Falle von
Marketing sogar kostenlos genutzt werden kann, ist das Durchführungsrisiko
(execution risk) als außerordentlich niedrig einzustufen. Im Vergleich dazu
wäre der eigene Aufbau einer vergleichbaren Infrastruktur mit immensen
Kosten verbunden. Zugleich stehen die heutigen Bawag-Kunden künftig nur
noch weniger als 100 Anlaufstellen (bisher: > 1.700 Anlaufstellen) zur
Verfügung, was die Kundengewinnung erleichtern dürfte. Auch der Umstand,
wonach das Management des Joint Venture aufgrund der 9-jährigen Historie
mit flatex.at über umfangreiche Erfahrungen in Österreich verfügt, spricht
für das geringe Durchführungsrisiko.
 
Auf Sicht von fünf Jahren soll das Joint Venture mit rund 225 Mio. EUR
kapitalisiert werden. Die Finanzierung des FinTech-Anteils in Höhe von
112,5 Mio. EUR ist indes bereits heute größtenteils gesichert. Abzüglich 35
Mio. EUR aus der 7%igen Kapitalerhöhung, die vollständig von der
Österreichischen Post gezeichnet wurde sowie des Wertansatzes der
eingebrachten österreichischen Filiale flatex.at in Höhe von 25 Mio. EUR,
verbleibt ein Restfinanzierungsvolumen in Höhe von 52,5 Mio. EUR. Dieses
sollen in den kommenden Jahren beispielsweise überwiegend durch die
Einnahmen aus dem IT-Dienstleistungsvertrag gedeckt werden.
 
Um die neu vereinbarte Kooperation zu unterstreichen, geht die
Österreichische Post AG eine Beteiligung in Höhe von 7 % an der FinTech
Group AG ein. Die Gesellschaft wird daher 1,22 Mio. neue Aktien unter
Ausschluss des Bezugsrechts zu einem Gesamtausgabebetrag in Höhe von ca. 35
Mio. EUR zeichnen.
 
Darüber hinaus hat die Gesellschaft mit der Veröffentlichung der
Halbjahreszahlen die im Rahmen des 2017er Geschäftsberichtes publizierten
Prognosen für 2018 bestätigt. Unverändert wird dabei mit Umsatzerlösen in
Höhe von 120 Mio. EUR, einem EBITDA in Höhe von 40 Mio. EUR und einem
Nachsteuerergebnis in Höhe von 24 Mio. EUR gerechnet. Die erreichten
Halbjahreszahlen liegen dabei im Rahmen der Erwartungen, wenngleich die
Gesellschaft im zweiten Halbjahr eine höhere Dynamik bei den Umsätzen und
beim Ergebnis erreichen muss. Ein Blick auf die vergangenen Geschäftsjahre
zeigt jedoch, dass insbesondere im zweiten Halbjahr die höheren Umsatz- und
Ergebnisanteile anfallen. Wir behalten damit unsere Umsatz- und
Ergebnisprognosen für 2018 unverändert bei.
 
Da die Auswirkungen aus der aktuellen Kooperation erst nach unserem
konkreten Prognosezeitraum zum Tragen kommen werden, haben wir die hieraus
resultierenden möglichen Effekte erst im Endwert des Residualeinkommens
unseres Bewertungsmodells berücksichtigt. Darüber hinaus haben wir die
vollständig von der Österreichischen Post AG gezeichnete 7%ige
Kapitalerhöhung berücksichtigt, woraus sich ein leichter
Verwässerungseffekt ergibt. Dennoch überwiegen die Potenziale der neuen
Kooperation, was durch einen Anstieg des fairen Unternehmenswertes auf
45,00 EUR (bisher: 41,70 EUR) wiedergegeben wird. Ausgehend vom aktuellen
Aktienkurs in Höhe von 27,45 EUR vergeben wir damit weiterhin das Rating
KAUFEN.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/16975.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben
analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,6a,11);
Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Datum (Zeitpunkt)Fertigstellung: 21.09.18 (09:01 Uhr)   
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 21.09.18 (10:00 Uhr)

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------


Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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