Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

HYPOTHEKENMARKT: Die US-Investmentbank Goldman Sachs plant offenbar den Eintritt in den Schweizer Hypothekenmarkt. "Seit gut einem Jahr analysieren wir im Auftrag von Goldman Sachs die Attraktivität des Schweizer Hypothekarmarktes", sagte Stefan Heitmann, CEO des Hypothekenspezialisten Moneypark, der "NZZ am Sonntag". Man lote unter anderem aus, wo und welche Produkte am Schweizer Hypothekarmarkt auf Nachfrage stiessen. Eine Goldman-Sachs-Sprecherin sagte dem Blatt, dass man seit einigen Jahren in der Immobilienfinanzierung in Europa aktiv sei und es nicht ausgeschlossen sei, in Zukunft weitere Opportunitäten wahrzunehmen. Entschieden sei aber nichts. Dem Vernehmen nach, so der Bericht, peile die Bank Kundengruppen an, die mit den heutigen Tragbarkeitskriterien kaum oder nur schwierig eine Hypothek erhielten - etwa einkommensschwächere Haushalte, zu denen Rentner oder Alleinerziehende zählen. (NZZaS p. 25)

SWISS: In Europa herrsche ein Flugchaos, das es so bisher noch nicht gegeben habe, schreibt die "SonntagsZeitung". Personalknappheit bei den Flugsicherungen und ein starkes Wachstum des Flugverkehrs führten zu Stau am Himmel. Besonders stark von der Situation betroffen ist gemäss Zahlen der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt die Swiss. Von Juni bis August seien 34 Prozent der Swiss-Flüge wegen Problemen bei der Flugsicherung oder am Flughafen verspätet gewesen - ein überdurchschnittlich hoher Wert. Von den grössten 20 Airlines Europas erreichten ausser der Swiss nur Eurowings und Thomas Cook noch höhere Werte. (SonntagsZeitung p. 35/36)

FLUGHAFEN-STUDIE: Die Schweiz gehe luftfahrtpolitisch in den Blindflug, schreibt die "NZZ am Sonntag". Sie bezieht sich dabei auf eine Studie der Unternehmensberatungsfirma Boston Consulting Group. Obwohl die aviatische Infrastruktur für unser Land zentral sei, gebe es über die unmittelbare Planung für die nächsten 12 Jahre keinerlei politische Vision, wie dieser Bereich sich weiterentwickeln solle, sagt Daniel Kessler, Autor der Studie und Chef von BCG Schweiz, dem Blatt. "Wir vermissen über den Zeitraum 2030 hinaus einen Ansatz, der sich nicht darauf beschränkt, einzelne Flughäfen zu optimieren, sondern das Gesamtsystem." Er warnt ausserdem in der Studie, dass ohne weitere Verbesserungen die Schweiz international den Anschluss verlieren werde und auch das enge Langstreckenangebot aus Zürich heraus gefährdet sei. (NZZaS p. 27)

VICOTRINOX: Die Eidgenossenschaft verklagt offenbar die Messerschmiede Victorinox. Der Grund sei ein Streit um die Marke "Swiss Military", heisst es in einem Bericht des "Tages-Anzeigers" vom Samstag. Der Bund hat demnach festgestellt, dass Victorinox diese in den USA "treuwidrig als Sperrmarke angemeldet" hat. Dem Bund würden dadurch Lizenzeinnahmen entgehen, da er die Bezeichnung "Swiss Military" nicht einem anderen Unternehmen zum Gebrauch überlassen konnte. So argumentiere die Armee-Ausrüsterin Armasuisse, die das Verfahren im Auftrag der Eidgenossenschaft führt. Der Prozess findet laut dem Bericht kommende Woche ab Donnerstag vor dem Berner Handelsgericht statt. Victorinox wollte gegenüber der Zeitung keine Stellung dazu beziehen. (TagesAnzeiger 13.10., p1./8)

SBB: Auf der Paradestrecke der Bahn zwischen Zürich und Bern hatte in den vergangenen vier Wochen jeder dritte Zug Verspätung. Dies schreibt die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf eine Fahrtenauswertung eines IT-Fachmannes auf der Internetseite "pünktlichkeit.ch". In Fahrtrichtung Bern lag die Pünktlichkeit der Züge demnach bei 61,3 Prozent, in Richtung Zürich bei 74,2 Prozent. Die durchschnittliche Verspätung habe im letzten Quartal zugenommen, heisst es. Genaue Gründe für die Verspätungen gebe es aber nicht. Die SBB entgegnen laut dem Bericht, man müsse die Zuverlässigkeit über einen grösseren Zeitraum beobachten, in einzelnen Wochen seien immer Ausreisser möglich. Und sie betonen, dass diese Daten nur die Verspätungen der Züge angeben, nicht aber, wie viele Kunden betroffen seien. In Bezug auf die Pünktlichkeit pro Kunden seien die Werte in dieser Region gut. (NZZaS p.9)

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