DETROIT (dpa-AFX) - Billiger Sprit und günstige Kreditzinsen halten die Kauffreude am US-Automarkt hoch. Zum Jahresende 2015 haben die Hersteller ihren Absatz erneut deutlich gesteigert, wie die am Dienstag veröffentlichten Verkaufszahlen zeigen. Noch liegen nicht alle Daten vor - doch es zeichnet sich bereits ab, dass die Branche im abgelaufenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt haben dürfte.

Allerdings profitieren nicht alle deutschen Anbieter von dem Boom. Vor allem der vom Abgas-Skandal erschütterte Volkswagen -Konzern gerät immer weiter ins Hintertreffen, wie aus den Zahlen hervorgeht.

VW-ABSATZ SACKT WEITER AB

Der Absatz der Kernmarke VW sank im Jahresvergleich um 9,1 Prozent, obwohl der Dezember zwei Verkaufstage mehr hatte als ein Jahr zuvor. Auch Daimler tat sich in den USA zuletzt schwer - die Stuttgarter schafften im letzten Monat nur ein Verkaufsplus von 1,7 Prozent.

Bei den großen US-Herstellern brummt das Geschäft hingegen. Branchenführer General Motors (GM) brachte 5,7 Prozent mehr Wagen auf die Straße, Konkurrent Ford wurde 8,3 Prozent mehr los, Fiat Chrysler schaffte einen Zuwachs um 12,6 Prozent. Beim VW-Erzrivalen Toyota legten die Verkäufe in den Vereinigten Staaten um 10,8 Prozent zu.

SUVS UND PICKUP-TRUCKS GEFRAGT

GM-Chefökonom Mustafa Mohatarem schätzt, dass in den USA 2015 insgesamt 17,5 Millionen Neuwagen verkauft wurden. Damit würde die Branche ihren bisherigen Absatzrekord von 17,4 Millionen Autos aus dem Jahr 2000 knacken. Als Hauptgründe für den Boom nennen Experten die niedrigen Benzinpreise und die geringen Finanzierungszinsen. Besonders gefragt sind bei den US-Käufern SUVs und Pickup-Trucks./hbr/fri/DP/jha