DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Vor dem Aktionärstreffen von Uniper machen Gewerkschaften und Betriebsrat mobil gegen eine drohende Zerschlagung des Energiekonzerns. Sollte die Hauptversammlung entsprechenden Anträgen zustimmen, drohe im schlimmsten Fall eine Aufspaltung und somit Zerschlagung des Konzerns, sagte Verdi-Vorstand Andreas Scheidt der "Rheinischen Post" (Samstag). Dies könnte in der Konsequenz den Verlust vieler Arbeitsplätzen bedeuten.

Auf der Hauptversammlung am 22. Mai will der Investor Elliott (17,8 Prozent) einen Beherrschungsvertrag durchsetzen, der Investor Knight Vinke (5,0 Prozent) die Zerschlagung von Uniper ermöglicht. Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper lehnen das Ansinnen ab.

Knight Vinke hatte die Abspaltung des russischen sowie des schwedischen Stromerzeugungsgeschäfts von Uniper gefordert und einen entsprechenden Antrag zur Hauptversammlung gestellt. Damit soll die aktuelle Blockade bei Uniper beendet werden. Der finnische Großaktionär Fortum hält derzeit knapp 50 Prozent an Uniper, kann das Unternehmen jedoch wegen eines russischen Vetos der Wettbewerbsbehörden nicht komplett übernehmen.

Die Hängepartie zwischen Fortum und Uniper hat neben Knight Vinke auch den US-Investor Elliott auf den Plan gerufen. So forderte Elliott, einen Beherrschungsvertrag mit Fortum abzuschließen. Hierzu teilte Uniper mit, sollten die Aktionäre dies beschließen, werde das Unternehmen dieser Anweisung ebenfalls folgen. Aber auch dies hätte weitreichende Konsequenzen.

Scheidt forderte Fortum auf, sich zu erklären. "Es ist höchste Zeit, dass sich die Aktionäre entscheiden, wohin die Reise gehen soll." Harald Seegatz, Chef des Uniper-Konzernbetriebsrates, forderte nach Angaben des Blattes Fortum auf, die Anträge abzulehnen. Die IG BCE mahnte den Angaben zufolge, das Unternehmen brauche jetzt eine klare Strategie und keine neue Verunsicherung./sl/nas/DP/he