FRANKFURT (dpa-AFX) - Protest mit Möbelstück zum Jubiläum der besonderen Art: Zum 300. Mal sind am Montag am Flughafen Frankfurt Fluglärmgegner auf die Straße gegangen. Sie protestierten erneut gegen die Lärm- und Feinstaubbelastungen, die der größte deutsche Airport verursacht. Nach Angaben des Bündnisses der Bürgerinitiativen (BBI) beteiligten sich über 1000 Menschen an der Demonstration. Die Polizei sprach von etwa 550 Teilnehmern. So oder so waren es deutlich mehr als zuletzt zu den Montagsveranstaltungen kamen. Das waren laut BBI etwa 250 Menschen.

Im Foyer des Terminals 1 sprach unter anderem der Mainzer Kabarettist Lars Reichow zu den Demonstranten. Vorgestellt wurde bei der Kundgebung auch die Kampagne "Deutschland-fliegt-nicht". Die Initiatoren rufen dazu auf, eine Woche im Februar 2020 auf Inlandsflüge zu verzichten. Reichow und andere nahmen für eine Fotoaktion auf einem "Gemeinsam-Nix-Tun"-Sofa Platz - in der Hand einen blauen Schal mit dem Motto "Deutschland fliegt nicht".

Drumherum waren auf Plakaten Statements wie "Klimakiller Luftverkehr", "Flüge reduzieren" oder "Sag' Nein zu FRA" zu lesen. Das Buchstabenkürzel steht für den Frankfurter Flughafen. Der liegt mitten im Ballungsraum Rhein-Main, täglich starten und landen Hunderte Flugzeuge. Das bekommen viele Menschen im Umland zu spüren, der Kreis der Betroffenen reicht weit über Frankfurt und Offenbach hinaus bis nach Rheinland-Pfalz in die Region um Mainz.

Das BBI ruft seit der Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn im Jahr 2011 zu den Montagsdemos auf. Woche für Woche kommen rund 250 Protestler. Das Bündnis fordert einen Stopp des Flughafenausbaus und eine Ausweitung des Nachtflugverbotes. Derzeit gilt dies zwischen 23.00 und 05.00 Uhr. Zudem will das Bündnis, dass die Flugbewegungen pro Jahr reduziert werden und die Nordwestlandebahn stillgelegt wird. Für neuen Unmut sorgte der vor kurzem begonnene Bau des Terminals 3, die Gegner befürchten dadurch eine weitere Zunahme des Fluglärms./cru/chs/DP/zb