FRANKFURT (awp international) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat dank guter Geschäfte und der Trennung vom Flughafen Hannover im Jahr 2018 einen kräftigen Gewinnsprung verbucht. Für 2019 erwartet Vorstandschef Stefan Schulte im Passagierverkehr jedoch deutlich weniger Wachstum als zuletzt. An Deutschlands grösstem Flughafen soll die Zahl der Fluggäste nur um zwei bis drei Prozent zulegen, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. 2018 war ihre Zahl um fast acht Prozent auf 69,5 Millionen gestiegen, was für lange Schlangen und Probleme an den Sicherheitskontrollen sorgte.

Für Fraport erwies sich der Ansturm dennoch als Gewinnbringer. Auch deshalb können die Aktionäre - allen voran das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main - ab sofort mit einer deutlich höheren Dividende rechnen. Die Ausschüttung soll um ein Drittel auf 2,00 Euro je Aktie steigen und für 2019 auf dieser Höhe bleiben. Analysten hatten mit einer merklich geringeren Anhebung gerechnet.

Auch Analyst Andy Chu von der Deutschen Bank zeigte sich von den Zahlen und der Dividende positiv überrascht. An der Börse ging es für die Fraport-Aktie am Morgen dennoch abwärts. Im frühen Handel verlor das Papier rund 1,2 Prozent an Wert und gehörte damit zu den schwächeren Werten im MDax .

Im abgelaufenen Jahr verdiente Fraport unter dem Strich rund 474 Millionen Euro und damit fast 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das lag auch daran, dass das Unternehmen seine Beteiligung am Flughafen Hannover an den britischen Finanzinvestor iCon Infrastructure verkaufte und dabei netto einen Gewinn von rund 76 Millionen Euro einstrich. Der operative Gewinn (Ebitda) des Flughafenkonzerns legte derweil um 12,5 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro zu.

Der Umsatz sprang um fast 19 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro in die Höhe. Rechnet man Erlöse im Zusammenhang mit dem Ausbau von Fraports Auslandsflughäfen heraus, belief sich der Anstieg noch auf knapp 8 Prozent auf gut 3,1 Milliarden Euro. Knapp zwei Drittel des Anstiegs kamen von den Auslandsbeteiligungen des Konzerns. Vor allem die Airports in Brasilien und Griechenland hätten "wesentliche Beiträge" geliefert, hiess es.

Für das laufende Jahr nimmt sich Schulte am Heimatstandort Frankfurt nicht mehr ganz so starke Steigerungen vor: "Bis zur Inbetriebnahme des ersten Flugsteigs des Terminals 3 Ende 2021 wird der Fokus nunmehr verstärkt darauf liegen, die Servicequalität angesichts einer insgesamt angespannten Situation im Luftverkehr auf hohem Niveau zu halten." Priorität habe dabei die Situation an den Sicherheitskontrollen. So erweitert Fraport das Terminal 1, um im Laufe des Sommers sieben zusätzliche Sicherheitskontrollspuren zu installieren.

Den operativen Gewinn des Konzerns will Schulte in diesem Jahr auf 1,160 bis 1,195 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz soll - bereinigt um die Effekte der Ausbau-Investitionen im Ausland - auf bis zu 3,2 Milliarden Euro wachsen./stw/elm/jha/