FRANKFURT (dpa-AFX) - In schwierigen Zeiten findet beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport an diesem Dienstag (10.00 Uhr) die erste Online-Hauptversammlung der Unternehmensgeschichte statt. Wie die Fluggesellschaften ist auch die Infrastruktur des Luftverkehrs von der Corona-Krise und den nachfolgenden Flugbeschränkungen hart getroffen.

Da nutzt es dem international aufgestellten MDax-Konzern wenig, dass er im vergangenen Jahr unter dem Strich noch 454,3 Millionen Euro verdient hat und am Hauptflughafen Frankfurt mehr als 70 Millionen Passagiere begrüßen konnte. Fraport-Chef Stefan Schulte hat den monatlichen Mittelabfluss in seiner vorab veröffentlichten Rede auf rund 155 Millionen Euro beziffert, gleichzeitig aber auf vorhandene Finanzpolster hingewiesen.

Die Aktionäre sollen der Streichung der Dividende für 2019 zustimmen. Auch im laufenden Jahr seien weder Gewinne noch Dividenden zu erwarten, hatte Schulte die Eigentümer auf eine lange Durststrecke eingestimmt. Noch im Jahr 2023 könnten die Passagierzahlen 15 bis 20 Prozent unter dem Wert von 2019 liegen. Entsprechend müssten auch die Ressourcen angepasst werden, was bei den Arbeitsplätzen zu erheblichen Streichungen führen könnte.

Die Hauptversammlung wird letztmalig von dem CDU-Politiker und früheren hessischen Finanzminister Karlheinz Weimar geleitet. An seiner Stelle soll anschließend der aktuelle hessische Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) an die Spitze des Aufsichtsrats gewählt werden./ceb/DP/jha