Im Schweizer Telekommarkt bahnt sich eine Großübernahme an.

Der US-Kabelnetzbetreiber Liberty will für Sunrise, die Nummer zwei des Schweizer Telekommarktes 6,8 Milliarden Franken (6,3 Milliarden Euro) auf den Tisch legen. Der Sunrise-Verwaltungsrat empfahl am Mittwoch den Aktionären die Annahme des Angebots von 110 Franken pro Aktie in bar. "Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass das Angebot im besten Interesse unserer Aktionäre ist und den Sunrise-Mitarbeitenden die Möglichkeit bietet, Teil eines vollständig konvergenten nationalen Champions zu sein", erklärte Präsident Thomas Meyer. Durch den Deal entstehe ein Unternehmen, das über die Größe und die Infrastruktur verfügt, um gegen den Marktführer Swisscom anzutreten.

Die Offerte entspreche einem Aufschlag von 32 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen 60 Börsentage, erklärte Sunrise. Der deutsche Großaktionär Freenet verpflichtete sich, sein Sunrise-Paket von rund 24 Prozent an Liberty zu verkaufen, wie er mitteilte. Der Deal steht unter der Bedingung, dass die Amerikaner zwei Drittel aller Anteile bekommen, und die Behörden den Zusammenschluss genehmigen.

Sunrise hatte im vergangenen Jahr versucht, die Schweizer Liberty-Kabelnetztochter UPC für 6,3 Milliarden Franken zu übernehmen. Doch nach einer Kampagne von Freenet gelang es dem Unternehmen nicht, bei seinen Eigentümern genügend Rückhalt für die Transaktion zu erhalten. Nun will Liberty Sunrise ganz schlucken.

Finanzberater von Sunrise bei dem Deal ist die Deutsche Bank, Die Anwaltskanzlei Lenz & Staehelin fungiert als Rechtsberater.