HAMBURG (dpa-AFX) - Vor der im Frühjahr stattfindenden Auktion von Mobilfunklizenzen für den neuen, schnelleren Datenfunkstandard 5G steigt nach Einschätzung der Privatbank Hauck & Aufhäuser die Nervosität im deutschen Telekomsektor. Dies könnten vor allem die Aktien jener Unternehmen zu spüren bekommen, die mitbieten dürften, wie die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland, schrieb Analyst Simon Bentlage in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Denn zur Unsicherheit, wie viel Lizenzen zu welchem Preis sie erhielten, komme die Verpflichtung, Milliarden in den Aufbau des schnellen Netzes zu investieren.

Mobilfunkprovider wie Freenet, United Internet oder die Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch müssten hingegen nicht notwendigerweise an der Versteigerung teilnehmen, so Bentlage. Denn sie mieteten lediglich Kapazitäten bei den großen Mobilfunknetz-Betreibern an und stünden damit nicht im Risiko.

Eine Sonderrolle könnten nun aber bei dieser Auktion United Internet und 1&1 Drillisch einnehmen, schrieb der Analyst. Denn sie erwägen, sich ebenfalls um Netzlizenzen zu bewerben. Allerdings könnten Sie sich im Zuschlagsfall einen teuren Netzausbau ersparen, indem sie Kooperationsverträge mit anderen Infrastruktur-Unternehmen eingingen und das 5G-Netz dann über Leasing-Verträge nutzten.

Damit wären United Internet und 1&1 Drillisch nach Ansicht des Hauck-Experten in der komfortabelsten Position: Sie hätten ein eigenes Mobilfunknetz und wären nicht mehr von den Konkurrenten abhängig, müssten aber selbst keine Risiken eines Netzausbaus tragen. Bentlage empfiehlt deshalb beide Aktien weiterhin zum Kauf./edh/ag/jha/