ZÜRICH (dpa-AFX) - Bei Sunrise gibt es weitere Kritik an Teilen des Verwaltungsrats. So forderte die Luxemburger Fondsgesellschaft und Aktionärin Axxion nun in einem Brief, dass die Abwahl von Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und Verwaltungsrat Jesper Ovesen auf die Agenda der geplanten außerordentlichen Hauptversammlung gesetzt wird, wie Sunrise am Dienstag in Zürich mitteilte. Man prüfe diesen Antrag und werde zu gegebener Zeit antworten.

Freenet-Chef Christoph Vilanek sieht sich damit in seiner Ablehnung der geplanten Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC durch Sunrise bestätigt. "Wir sind mit der Situation nicht zufrieden und es hat sich bereits in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt, dass wir damit nicht allein sind", sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Offensichtlich werde die Kritik an dem Deal nun deutlicher. Sunrise selbst wollte sich zu dem Vorgang am Dienstag nicht weiter äußern. Eine Stellungnahme von Axxion lag bis zum Vormittag noch nicht vor.

Als Sunrise-Großaktionär erachtet Freenet die aktuellen Transaktionsbedingungen der Übernahme, insbesondere den vereinbarten Kaufpreis, die geplanten Synergien sowie die Transaktionsstruktur, als unausgewogen und nachteilig für alle Sunrise-Aktionäre, wie es zuletzt Mitte August hieß. Der Kaufpreis für UPC sollte laut Vereinbarung 6,3 Milliarden Schweizer Franken (rund 5,75 Mrd Euro) betragen. Für den Sunrise-Verwaltungsrat sind die Bedenken aber weder gerechtfertigt noch im besten Interesse aller Aktionäre. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Zukauf - sofern die Hauptversammlung zustimmt - per Ende November 2019 abgeschlossen werden kann.

Die außerordentliche Hauptversammlung ist laut früheren Angaben für diesen Herbst geplant. Wichtigster Tagesordnungspunkt soll die milliardenschwere Kapitalerhöhung sein, welche für die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC notwendig ist. Gegen diesen Deal formierte sich zuletzt Widerstand. Insbesondere hatte sich Sunrise-Großaktionär Freenet, der rund ein Viertel der Aktien besitzt, dagegen ausgesprochen.

Axxion ist bislang nicht als Großaktionär bei Sunrise in Erscheinung getreten. Laut Angaben auf der Internetseite verwaltet die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg rund 150 Fonds mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro./kro/mne/jha/