"Wir tragen uns überhaupt nicht mit dem Gedanken, da rauszugehen", sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Das gelte unabhängig davon, ob Sunrise eine milliardenschwere Kapitalerhöhung in Angriff nimmt, um die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC zu finanzieren. "Egal wie das ausgeht, wir schauen uns das Thema, unsere Aktienposition dort zu verändern, erst 2021 wieder an", sagte Vilanek. In der Vergangenheit hatte sich Freenet offen für einen Verkauf gezeigt. Seither halten sich Spekulationen, der Konzern könnte bei einer passenden Gelegenheit aussteigen.

Freenet hält 24,5 Prozent an Sunrise und ist damit der mit Abstand größte Aktionär. Diese Höhe der Beteiligung könnte jedoch schrumpfen: Denn Sunrise will UPC für 6,3 Milliarden Franken übernehmen und hat dafür eine Kapitalerhöhung von bis zu 4,1 Milliarden Franken angekündigt. Freenet will das verhindern und hat erklärt, seine Zustimmung zu der Geldspritze zu verweigern. Damit stünde auch die Übernahme vor dem Aus. Ob die Aktionäre einer Kapitalerhöhung zustimmen, soll eine Generalversammlung voraussichtlich am 23. Oktober entscheiden.

Freenet habe sich auch für den Fall gerüstet, dass die anderen Eigentümer grünes Licht geben. Das Unternehmen wolle sich nicht komplett verwässern lassen und könne teilweise mitziehen. "Wir haben Geld vorbereitet", sagte Vilanek.