FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach reduzierten Mittelfristzielen ist der Aktienkurs des Medizinkonzerns Fresenius am Freitag um fast 10 Prozent eingebrochen. Im frühen Handel notierten die Papiere 9,33 Prozent tiefer bei 42,96 Euro. In den ersten Handelsminuten waren sie sogar bis auf 41,40 Euro abgerutscht und damit so günstig wie seit Dezember 2014 nicht mehr. Seit Mitte Oktober haben die Titel eine steile Talfahrt hingelegt und nun schon fast 40 Prozent an Wert eingebüßt. Die Papiere der Tochter FMC gerieten am Freitag in Mitleidenschaft und verloren 5,85 Prozent auf 64,02 Euro.

Der Medizinkonzern Fresenius hatte wegen einer zuletzt schwächeren Geschäftsentwicklung und hoher Investitionen im kommenden Jahr seine Ziele für das Jahr 2020 gekappt. Unternehmenschef Stephan Sturm sprach von einem Übergangsjahr 2019 für den Konzern. Bereits Mitte Oktober hatte sich Fresenius nach Enttäuschungen bei einigen Töchtern weniger optimistisch für das laufende Jahr gezeigt.

Die Bad Homburger hätten sich mit der zweiten Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate selbst entzaubert, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion am Morgen. Damit scheine für Fresenius die jahrelange Phase mit fabelhaften Wachstumsraten vorbei zu sein. Auch die Signale für das kommende Jahr kamen bei Experten nicht gut an. Laut Goldman-Analystin Veronika Dubajova liegt der für 2019 avisierte Überschuss um 7 Prozent unter den Markterwartungen. Die neuen Geschäftsziele bezeichnete sie als insgesamt enttäuschend.

Für Oliver Metzger, Analyst bei der Commerzbank, liegt das Umsatzziel des Medizinkonzerns für 2019 im Rahmen seiner Prognose. Die Vorgabe für den Nettogewinn sei aber vorsichtiger als erwartet. Die Kürzung der ursprünglichen Unternehmensziele für 2020 sei im aktuellen Umfeld der Kursentwicklung nicht förderlich, so Metzger./edh/zb/stw

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