FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Einstiegschance wie es sie nur einmal in zehn Jahren gibt - diese Einschätzung des Analysten Volker Braun vom Bankhaus Lampe trieb die Aktien von FMC am Dienstag um knapp 2 Prozent an die Spitze des Dax. Der Experte begründete seine Kaufempfehlung der Aktien des Dialyse-Dienstleisters mit "exzessiven Ängsten" am Markt im Zusammenhang mit einem insgesamt schwachen Geschäftsumfeld.

Die Gründe für die jüngste Gewinnwarnung des Unternehmens seien vorübergehender Natur und täten dem Geschäftsmodell kaum Schaden an, sagte der Experte. Denn die nach wie vor rekordniedrige Arbeitslosenquote in den USA spreche gegen eine Abschwächung auf diesem für FMC so wichtigen Absatzmarkt. Die Zahl der Dialyse-Kliniken nehme zu - dies dürfte in den kommenden Quartalen eine steigende Zahl von Patienten mit sich bringen.

Die Bad Homburger waren Mitte Oktober bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr bei der Umsatzprognose zurückgerudert und hatten dafür vor allem das Geschäft mit Dialysedienstleistungen in Nordamerika verantwortlich gemacht. Der Kurs der Aktie war daraufhin um fast 17 Prozent eingebrochen. In der vergangenen Woche war er schließlich auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gefallen.

Dieses niedrige Niveau biete nun eine historisch gute Möglichkeit zum Einstieg, argumentierte Braun. Hinzu komme die Übernahme des Nierenspezialisten NxStage, die in den kommenden Wochen abgeschlossen werden dürfte. Das US-Unternehmen werde sich als wichtiges Element in der Angebotspalette von FMC erweisen, prognostizierte der Analyst. Das Kursziel kappte er zwar von 88 auf 82 Euro, räumte den Papieren damit aber noch immer ein Aufwärtspotenzial von rund 16 Prozent ein./bek/ag/jha/