MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub rechnet nach einem schwachen ersten Halbjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang 2020. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im laufenden Jahr wohl um rund 25 Prozent unter dem Vorjahreswert von 321 Millionen Euro liegen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Im April hatte Fuchs Petrolub wegen der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seine Jahresziele ausgesetzt.

Am Aktienmarkt kam das neue Ziel nicht gut an. Die Aktie fiel am Dienstagum 2,2 Prozent auf 37,46 Euro. Die Ergebnisprognose (Ebit) für das laufende Jahr sei "spürbar" unter der Markterwartung von 255 Millionen Euro geblieben, schrieb Analyst Axel Herlinghaus von der DZ Bank in einer ersten Reaktion. Zudem habe der Schmierstoffhersteller diese Prognose mit einem "Warnhinweis" versehen.

Die Auswirkungen der Krise auf die Lieferketten, Produktion und Kundennachfrage seien weiterhin nicht verlässlich einschätzbar, warnten die Mannheimer. Eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer Nachfragerückgang könnten sich negativ auswirken. In der aktuellen Jahresprognose sei dies nicht berücksichtigt.

In den ersten sechs Monaten sei der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent und das Ebit um 29 Prozent geschrumpft, teilte Fuchs Petrolub weiter mit. Im Vorjahr hatte der Schmierstoffhersteller Erlöse in Höhe von 1,3 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 157 Millionen Euro ausgewiesen. Fuchs Petrolub will seine vollständige Quartalsbilanz an diesem Donnerstag (30. Juli) vorlegen.

Für das Unternehmen, das rund 5600 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Autoindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub rund 30 Prozent des Umsatzes. Der bevorstehende Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat das Unternehmen aber auch Kunden aus Bereichen wie etwa Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft./mne/nas/mis