Darauf habe man sich mit den Großaktionären Carl Icahn und Darwin Deason geeinigt, teilte Xerox am Sonntag mit. Beide Investoren waren gegen den Kauf durch Fujifilm Sturm gelaufen und hatten einen deutlich höheren Preis statt der im Januar vereinbarten 6,1 Milliarden Dollar gefordert. Branchenbeobachter erwarten nun, dass sich ein Bieterkampf um Xerox entspinnt. In diesen wird das Traditionsunternehmen mit einem vollkommen neuen Management gehen. Fujifilm erwägt nun, wegen der einseitigen Absage an den Kauf vor Gericht zu ziehen.

Beide Konzerne hatten sich zum Jahresstart darauf verständigt, dass Xerox mit dem Asia-Joint-Venture Fuji Xerox fusioniert. Der Deal rief allerdings Icahn und Deason auf den Plan, die zusammen 15 Prozent an dem US-Konzern halten. Im Rahmen der Verhandlungen wurde auch klar, dass sich Xerox-Chef Jeff Jacobson nicht halten würde. Seinen Posten übernimmt der von Icahn installierte John Visentin. Neben Jacobson treten fünf weitere Mitglieder der Führungsmannschaft zurück. Icahn teilte mit: "Wir sind sehr froh, dass Xerox letztendlich den unklugen Plan beendet hat, die Kontrolle über das Unternehmen an Fujifilm abzugeben."

Xerox macht seit längerem zu schaffen, dass im Zeitalter von Smartphones und Tablets weniger Ausdrucke nötig sind und sich deswegen Drucker wie auch Fotokopierer schleppender verkaufen. Insidern zufolge soll der US-Finanzinvestor Apollo Management Interesse haben. Xerox begründete die Absage an Fujifilm damit, dass die Japaner keinen ausreichenden Einblick in die Finanzsituation bei Fuji Xerox gegeben hätten. Das Joint-Venture, an dem die Japaner mehr als zwei Drittel halten, betreiben beide Konzerne seit mehr als einem halben Jahrhundert. Analyst Mitsushige Akino vom Finanzdienstleister Ichiyoshi Asset Management sieht hier auch das Problem. Durch die Verflechtung sei es schwer, beide Firmen auseinanderzuhalten: "Icahn und Deason wollen einen höheren Preis, aber wir wissen nicht, ob sich das einlösen lässt."