Zürich (awp) - Die Aktien des Vermögensverwalters GAM ziehen am Mittwoch im frühen Handel deutlich an, obwohl es im ersten Quartal zu weiteren Abflüssen im "Investment Management" gekommen ist. Zuversichtlich stimmt Analysten, dass bei der laufenden Liquidierung der ARBF-Strategien ein Ende in Sicht ist.

GAM gewinnen gegen 9.45 Uhr 8,2 Prozent auf 3,80 Franken, in einem ansonsten wenig bewegten Gesamtmarkt. Im vergangenen Jahr waren die Titel um drei Viertel eingebrochen und notierten im Tief im Dezember bei 2,76 Franken. Mit dem aktuellen Plus sind sie mittlerweile in etwa auf dem Stand von Ende 2018 (3,86 Franken).

Der Abschluss der Liquidierung der ARBF-Strategien bis Mitte 2019 sei positiv, wenn Verluste verhindert werden können, kommentiert Vontobel die Ankündigungen vom Morgen. So komme die durch die Suspendierung des Investmentmanagers Tim Haywood losgetretene Misere zu einem Ende.

Die Verkaufsvereinbarung für die restlichen Vermögenswerte der betroffenen Fonds sei klar positiv, schreibt zudem die UBS. Die zuständigen Analysten zeigten sich aber enttäuscht über das späte Datum. Sie hätten denn auch eine negative Aktienkursreaktion erwartet.

Auch Vontobel schreibt mit Blick auf die negativen Aspekte: Die Abflüsse im Investment Management seien höher als erwartet, und die Mischung deute auf weiteren Druck auf die Marge bei den Gebühren hin.

Bei den Abflüssen würden zudem besonders die aus den Aktienstrategien hervorstechen, "da man unseres Erachtens hier schlecht mit einem Überschwappen von ARBF-Effekten argumentieren kann", fügt die ZKB hinzu.

Zwar sei die positive Entwicklung im "Private Labelling"-Geschäft erfreulich, aber das dürfte wohl nicht ausreichen, um den Markt von einer wesentlichen Veränderung des Investment Case zu überzeugen, heisst es zudem noch von der UBS mit Blick auf den zweiten tiefmargigen Bereich von GAM.

"Weil die Firma per Saldo quer über die ganze Produktpalette weiterhin Assets verliert, sehen wir keinen Grund, warum man ausgerechnet jetzt auf einen Turnaround wetten sollte", zieht die ZKB das Fazit. Noch einmal einen Short neu aufzumachen ("nachdem wir unseren im August leider zu früh geschlossen hatten"), lohne sich auf dem jetzigen Kursniveau jedoch auch nicht mehr.

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