Die Kommission stehe davor, die von Gazprom gemachten Zugeständnisse in den nächsten Wochen zu akzeptieren, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Sache könne aber auch noch verschoben werden. Mit einer Beilegung könnte der russische Konzern eine Strafe von bis zu zehn Prozent des Umsatzes abwenden. Die EU-Kommission untersucht die Geschäfte von Gazprom in Europa seit mehreren Jahren und wirft dem Unternehmen vor, Wettbewerber zu behindern und in Osteuropa überhöhte Preise zu verlangen.

Um die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen, schlug Gazprom voriges Jahr Änderungen der Preispolitik vor. Künftig sollen sich die Entgelte etwa nach den Referenzpreisen an westeuropäischen Gas-Umschlagplätzen richten. Die Brüsseler Behörde nahm danach umfangreich Markttests vor. Der Konzern liefert etwa ein Drittel des Erdgases, das in Europa verbraucht wird.