BERLIN (dpa-AFX) - Außenminister Heiko Maas hofft, dass US-Sanktionen gegen Firmen im Zusammenhang mit der Gas-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland noch verhindert werden. "Wir fordern den Senat auf, dem nicht nachzukommen", sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Das US-Repräsentantenhaus hatte die Sanktionen am Mittwoch auf den Weg gebracht. Die zweite Parlamentskammer - der Senat - entscheidet wahrscheinlich nächste Woche. Bei einer Zustimmung muss anschließend Präsident Donald Trump die Strafmaßnahmen noch mit seiner Unterschrift in Kraft setzen.

Nord Stream 2 soll vom kommenden Jahr an unter Umgehung von Polen und der Ukraine Gas von Russland nach Deutschland liefern. Bislang wurden nach Angaben des Nord-Stream-2-Konsortiums mehr als 2100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch. Die USA werfen Deutschland vor, sich mit der Pipeline von russischen Gaslieferungen abhängig zu machen.

Maas kritisierte die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses mit deutlichen Worten: "Wir finden das nicht akzeptabel, weil das letztlich eine Einflussnahme ist auf autonome Entscheidungen, die in Europa getroffen worden sind", sagte er. Der SPD-Politiker betonte, dass die Bundesregierung weiter versuche, die USA von den Strafmaßnahmen abzubringen. "Wir befinden uns in Gesprächen mit den Amerikanern."/mfi/DP/zb