HAMBURG/GREIFSWALD (dpa-AFX) - Der Bau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 ist im gesamten Abschnitt der deutschen Ostsee genehmigt. Nach dem Bergamt Stralsund erteilte auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie die Genehmigung für den Bau in den Gewässern der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Dem Bau im 31 Kilometer langen AWZ-Abschnitt stünden weder Belange der Schifffahrt noch der Meeresumwelt entgegen, teilte die Behörde am Dienstag in Hamburg mit.

Nachdem das Bergamt bereits im Januar den Bau in den küstennahen Gewässern erlaubt hatte, liegen mit dem BSH-Bescheid alle in Deutschland erforderlichen Genehmigungen vor. Die Gazprom -Tochter, die im Frühjahr in den deutschen Gewässern mit dem Bau der insgesamt 1200 Kilometer langen Pipeline beginnen will, begrüßte die Entscheidung: "Wir freuen uns, dass nunmehr alle notwendigen Genehmigungen für den insgesamt 85 Kilometer langen deutschen Trassenabschnitt vorliegen", sagte Nord-Stream-Manager Jens Lange.

Im Genehmigungsverfahren sei nachgewiesen worden, dass die Pipeline dazu beitrage, die künftige Versorgungslücke in Europa teilweise zu verkleinern und mehr Wettbewerb in den EU-Gasmarkt zu bringen. Zudem habe das Verfahren nachgewiesen, dass die Pipeline umweltverträglich gebaut werden könne.

Diese von Nord Stream 2 angeführten Argumente bezweifelt der Umweltverband Nabu. Er hatte Anfang März Klage beim Oberverwaltungsgericht Greifswald gegen die Bergamt-Genehmigung eingereicht, will den Baustart zudem mit einer einstweiligen Verfügung verhindern./mrt/DP/mis

Unternehmen im Artikel: Gazprom PAO (EDR), Salzgitter AG, BASF