LUBMIN (dpa-AFX) - Die Gazprom-Tochter Nord Stream 2 setzt die Arbeiten zum Bau der Ostseepipeline nicht nur mit der Verlegung von Rohren, sondern auch mit dem Ausbau der Anlandestation fort. Am Montag sollen an der sogenannten Molchempfangsstation am deutschen Anlandepunkt Lubmin mehrere große Ventile installiert werden. Dort informiert das Unternehmen (13.00 Uhr) auch über den Projektstand. Ein Molch ist ein Prüfgerät, das durch die 1200 Kilometer lange Pipeline gefahren wird und dabei Daten über den Zustand der Rohre speichert.

Nord Stream 2 setzt seit Samstag vor der deutschen Küste ein zweites Verlegeschiff zum Bau der umstrittenen Ostseepipeline ein. Neben dem Schiff "Castoro 10" versenkt nun auch das Verlegeschiff "Audacia" vor der Insel Rügen Rohre im Meeresboden. Die "Audacia" des schweizerischen Offshore-Pipelineverlegers Allseas werde etwa 38 Kilometer der Ostseepipeline in den tieferen deutschen Territorialgewässer sowie der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) verlegen, hieß es. Im Greifswalder Bodden nahe des deutschen Anlandepunktes Lubmin hat das Verlegeschiff "Castoro 10" inzwischen rund 20 Kilometer der 1200 Kilometer langen Ostseepipeline verlegt.

Der Pipelinebau ist in allen Ländern genehmigt - bis auf Dänemark. Im August beantragte das Nord Stream 2 als "Vorsichtsmaßnahme" zusätzlich eine Alternativroute, die nicht durch die dänischen Küstengewässer, sondern durch die Ausschließliche Wirtschaftszone Dänemarks führt.

Nord Stream 2 will die Verlegung der Pipeline im Greifswalder Bodden im Herbst abschließen. Bis Ende des Jahres soll der Graben in diesem sensiblen Ostseerandgewässer wieder verfüllt sein. Die etwa 1200 Kilometer lange Leitung mit einer jährlichen Transportkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter soll ab Ende 2019 Erdgas aus Russland nach Deutschland liefern./tsn/DP/mis