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MOSKAU (dpa-AFX) - Im Streit um die Gasleitung Nord Stream 2 durch die Ostsee hat der russische Vizeminister Wladimir Titow Druck auf die russische Wirtschaft beklagt. Mit künstlichen Hindernissen bei der Umsetzung großer Projekte wie Nord Stream 2 wolle man einen unlauteren Wettbewerb schaffen, sagte Titow der russischen Tageszeitung "Iswestija" in einem Interview, das am Freitag veröffentlicht wurde. Eine Reaktion des Kremls zu dem Streit gab es zunächst nicht.

Zuvor hatte Frankreich erklärt, eine Änderung der EU-Richtlinie zu unterstützen. Sie soll es der EU-Kommission ermöglichen, das Pipeline-Projekt deutlich strenger zu regulieren. Berlin lehnt das neue Gesetz hingegen strikt ab. Unter anderem soll bei einer Änderung ein Gaslieferant nicht gleichzeitig Betreiber einer Leitung sein dürfen. Bei Nord Stream 2 ist dies bislang der Fall. Das Projekt wird von dem russischen Energiekonzern Gazprom gesteuert. Zusätzliche Auflagen könnten das Projekt weniger profitabel oder sogar unwirtschaftlich machen.

Russland hoffe, dass die EU-Staaten sich gegen die Änderung aussprechen werden, hatte die Sprecherin des Moskauer Ministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag gesagt. "Wir haben die Hoffnung, dass die EU-Mitglieder von ihren eigenen nationalen Interessen, ihrer nationalen Wirtschaft und natürlich die der europäischen Verbraucher geleitet werden", sagte Sacharowa der Agentur Interfax zufolge. Man solle keinen antirussischen Anweisungen folgen, die regelmäßig aus den USA kommen würden./thc/DP/fba