"Wir rechnen 2019 mit einem realen Produktionszuwachs von zwei Prozent im Vergleich zu 2018", sagte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA, Ralph Wiechers, am Donnerstag. "Wir erwarten eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik rund um den Globus, die nicht ohne Auswirkung auf die Investitionsgüternachfrage bleiben wird." Die Verunsicherung nehme gerade bei exportabhängigen Unternehmen aufgrund der zunehmenden Zahl an politischen Risiken zu. "So lange die Unwägbarkeiten rund um den Brexit bleiben und die Handelskonflikte weiter eskalieren, steigen auch die Risiken für die Maschinenbauindustrie in Deutschland." Die Branche mit gut einer Million Beschäftigten ist ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Für das laufende Jahr bekräftigte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine Prognose, wonach die Produktion um fünf Prozent zulegen soll. In den ersten sieben Monaten hätten die Unternehmen, zu denen neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp und Gea gehören, ihre Produktion um 2,9 Prozent gesteigert. Zuversichtlich stimme für das laufende Jahr der Auftragseingang, der in den ersten sieben Monaten um sieben Prozent zugelegt habe. Die Maschinenbauer profitierten davon, dass viele Kunden in die Automatisierung ihrer eigenen Fertigung investieren wollten. Allerdings verwies Wiechers auch auf höhere Risiken: "Neben den politischen Verunsicherungen spüren viele Unternehmen vermehrt auch Lieferengpässe, die die Dynamik in den Fabrikhallen bremsen."