Zürich (awp) - Die Aktien von Geberit tendieren am Dienstag im frühen Handel deutlich fester. Das Sanitärtechnik-Unternehmen hat nach den soliden Umsatzzahlen von Mitte Januar am Dienstag auch beim EBITDA sowie beim Reingewinn starke Ergebnisse für 2017 veröffentlicht. Auf beiden Stufen wurden selbst die optimistischsten Prognosen der Analysten übertroffen. Den Experten fehlt es denn auch schwer, ein Haar in der Suppe zu finden.

Bis gegen 9.55 Uhr gewinnen die Geberit-Aktien 1,4% auf 442,50 CHF, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI lediglich 0,13% höher steht. Umgesetzt sind bis zu diesem Zeitpunkt rund ein Viertel des Handelsvolumens an einem durchschnittlichen Handelstag.

Obwohl Geberit mit den vorgelegten Gewinnzahlen die Prognosen übertrumpft hat, bleiben die Analysten in ihren Kommentaren vergleichsweise trocken. Von Geberit ist der Markt solches gewohnt. Entsprechend erkennt Fabian Haecki von der UBS weder in den Zahlen noch im abgegebenen Ausblick eine Überraschung.

Martin Hüsler von der ZKB weist zumindest auf das gute Schlussquartal hin und insgesamt stösst bei den Analysten die Entwicklung der EBITDA-Marge, die ebenfalls höher als prognostiziert ausfiel, auf positive Resonanz. Dazu beigetragen haben gemäss Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel die tieferen Personalaufwendungen im vierten Quartal. Insgesamt sieht der Experte die Kosten bei Geberit unter guter Kontrolle.

Mit einer Anhebung der Dividende um 4% will Geberit die Aktionäre an der Gewinnentwicklung partizipieren lassen. Mit einer Ausschüttungsquote von 63,4% liege die Dividende damit in der Bandbreite der definierten Dividendenpolitik einer Gewinnauszahlung von 50-70%, ergänzt der Experte von Vontobel.

Wie erwartet fällt der Ausblick des Unternehmens wenig konkret aus. Dennoch können die Analysten des irischen Brokers diesem positive vorwiegend positive Aspekte abgewinnen. Der vage Ausblick erklärt sich damit, dass Geberit so früh im Jahr noch keine quantitativen Zielvorgaben abgibt. Solche würden normalerweise erste mit den Halbjahresresultaten genannt, so Haecki.

Insgesamt sieht der UBS-Analyst in den veröffentlichen Zahlen und vom Ausblick keinen Treiber für die Aktien, entsprechend lautet seine Anlageeinstufung weiterhin Neutral. Leichten Revisionsbedarf in seinen Schätzungen ortet dagegen Hüsler von der ZKB, aber auch dieser bleibt bei seinem Rating Marktgewichten. Pomrehn von der Bank Vontobel, der in den Zahlen einen positiven Gewinntrend sieht, belässt die Einstufung auf Buy.

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