Die beiden Unternehmen kündigten am Montag ein Gemeinschaftsunternehmen an, das im ersten Quartal 2020 die Arbeit aufnehmen soll. Die Münchener-Rück-Tochter Ergo will damit in die Phalanx chinesischer Versicherer einbrechen, die den Löwenanteil des Geschäfts mit den heimischen Autokäufern dort macht, wie der Chef von Ergo Mobility Solutions, Karsten Crede, sagte. 80 bis 90 Prozent aller Neuwagen-Versicherungen würden in China direkt im Autohaus verkauft. Dort setzt auch Ergo an. "Wir haben ein Jahr lang verhandelt", sagte Crede.

Great Wall Motor ist mit rund einer Million verkauften Fahrzeugen im Jahr die Nummer sechs auf Chinas Automarkt und arbeitet mit BMW zusammen. Der chinesische Hersteller hält 51 Prozent an dem Joint Venture mit Ergo, der Versicherer 49 Prozent. Ergo kassiert Gebühren für jeden vermittelten Vertrag, zudem tritt die Muttergesellschaft Münchener Rück als Rückversicherer auf. Daneben sollen die Düsseldorfer auch die Fabriken und die rund 1000 Händler von Great Wall versichern.

China ist neben Deutschland und USA einer der strategischen Zielmärkte für Ergo Mobility Solutions, die sich im Konzern um Partnerschaften mit der Autoindustrie kümmert. Der chinesische Versicherungsmarkt gilt als stark reguliert. Ergo-Vorstandschef Markus Rieß macht sich aber Hoffnung, dort künftig auf Basis der gesammelten Daten auch Dienstleistungen rund ums Auto anbieten zu können.