Gelsenwasser sieht Forderung nach stärkerem Schutz der Wasserressourcen bestätigt

'Die Rüge des Europäischen Gerichtshofs für das deutsche Düngerecht war erwartet. Wirksame Kontrollmechanismen für die Umsetzung fehlen, eine lückenlose Bilanzierung ist nur für eine ganz geringe Anzahl an Betrieben vorgesehen. Das reicht nicht, um eine Umkehr bei der steigenden Belastung der Umwelt, vor allem der Wasserressourcen, zu erreichen', so Henning R. Deters, Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG. 'Da muss dringend nachgebessert werden, wie wir gemeinsam mit den übrigen Versorgungsunternehmen, sowohl im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft als auch im Verband kommunaler Unternehmen einheitlich seit langem fordern.'

Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik notwendig

'Nun kommt es darauf an, mit allen Beteiligten eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu entwickeln, damit weiter Trinkwasser in naturnaher Aufbereitung und bezahlbar gewonnen werden kann. Das Thema Massentierhaltung und die damit verbundene Gülleflut holt uns ebenfalls an anderer Stelle bereits ein: Auch über den Antibiotikaeinsatz in Großställen steigt die Gefahr der Verbreitung multiresistenter Bakterien an. Also dringend Zeit, beim Umweltschutz zum Vorsorge- und Verursacherprinzip zurückzukehren und Einträge in Gewässer zu vermeiden. Vermeidung geht vor Aufbereitung und Reparatur. Neben dem Umweltaspekt hätte dieser Ansatz auch erhebliche Kostenvorteile für die Bürger', führt Deters aus.

Dabei dürften nach Ansicht von Gelsenwasser die Landwirte nicht allein gelassen werden. Solange der wirtschaftliche Druck über eine an Massenproduktion ausgerichtete Förderpraxis in der EU und niedrige Lebensmittelpreise so groß sei, hätten sie wenig Möglichkeiten. Dazu Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider: 'Wenn dann noch ein unzureichendes Düngerecht hinzukommt, wird natürlich dieser Spielraum genutzt und es ändert sich wenig. Daher können wir insgesamt nicht bei einer dringend notwendigen Verschärfung des Düngerechts stehenbleiben. Wir brauchen einen systemischen Blick auf Erzeugungsstrukturen, Förderpraxis und Umwelt - und zwar EU-weit'. So sieht Gelsenwasser die Notwendigkeit, Förderprogramme der EU neu auszurichten - nicht die industrielle Landwirtschaft, sondern der ökologische Landbau sollten im Vordergrund stehen. 'Wichtig wird sein, eine akzeptable gleichermaßen aber auch nachprüfbare Wirksamkeit im Dialog zu erreichen', betont Dr. Waider.

Gelsenwasser AG veröffentlichte diesen Inhalt am 22 Juni 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 22 Juni 2018 13:12:04 UTC.

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