(neu: Schlusskurse)

NEW YORK (dpa-AFX) - Eine abermals pessimistische Studie von JPMorgan zu General Electric (GE) hat die Aktien des US-Mischkonzerns zum Wochenauftakt wieder in Richtung ihres Tiefs von Anfang März bei knapp über 9 Dollar gedrückt. Bis auf 9,15 Dollar war es zeitweise am Montag bergab gegangen. Aus dem Handel verabschiedeten sie sich mit einem Minus von 5,19 Prozent, womit sie 9,49 Dollar kosteten. Der breit gefasste S&P 500 Index rückte indes um 0,10 Prozent vor.

Analyst Stephen Tusa ist mit seinem von nun 6 auf 5 US-Dollar gesenkten Kursziel für GE weiter der pessimistischste unter den von der Nachrichtenagentur Bloomberg aufgeführten Analysten. Beim aktuellen Kurs der GE-Papiere erwartet er demnach fast eine Kurshalbierung. Tusa strich zudem seine "Neutral"-Empfehlung für die GE-Titel und votiert nun mit "Underweight".

Er glaubt, dass viele Anleger die Herausforderungen und Risiken für GE unterschätzen. Kleine positive Aspekte hängten sie zu hoch, wie er in seiner am Montag vorliegenden aktuellen Studie schrieb. Die Papiere seien seit Jahresbeginn deutlich nach oben gerannt, während er nun seine Cashflow-Schätzungen eingestampft habe. Der Markt und viele Kollegen seien viel zu optimistisch für eine Erholung der Barmittelzuflüsse in den kommenden Jahren.

Die Kraftwerkssparte und das Geschäft mit Erneuerbaren Energien liefen weiter schwach, der Finanzdienstleistungsarm werde wahrscheinlich auf absehbare Zeit erhebliche Barmittel verbrauchen, und schwach seien auch die Fundamentaldaten im Luftfahrtsegment, so Tusa. Im Fall einer Rezession sei GE angesichts seiner hohen Verschuldung anfällig für Liquiditätsprobleme, sodass möglicherweise auch ein verwässernder Verkauf des restlichen Healthcare-Geschäfts in Erwägung gezogen werden müsse.

Tusa hatte die GE-Aktien erst im Dezember nach einem starken Kursverfall von "Underweight" auf "Neutral" hochgestuft hatte, nachdem er sie seit Mai 2016 durchgängig negativ bewertet hatte.

Das US-Traditionsunternehmen steckt schon länger tief in der Krise und ist hoch verschuldet. Auch deshalb drückt der erst seit Oktober 2018 amtierende Vorstandschef Lawrence Culp beim Konzernumbau weiter auf die Tube. Die triste Geschäftsentwicklung spiegelt sich im Aktienkurs wider: Seit Ende 2016 hat sich der Kurs in etwa gedrittelt. Im Sommer 2018 flog GE sogar aus dem US-Leitindex Dow Jones Industrial. Im Dezember 2018 war es zeitweise mit 6,40 Dollar bis auf den tiefsten Stand seit der Weltfinanzkrise 2009 nach unten gegangen./ajx/mis/he/ajx/he