PARIS (awp international) - Der französische Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran hat trotz der anhaltenden Probleme bei dem wichtigen Kunden Boeing seine Umsatz- und Gewinnprognose erhöht. Allerdings belastet das anhaltende Flugverbot für den Boeing-Flugzeug 737 Max, für das Safran gemeinsam US-Konzern General Electric alle Triebwerke liefert, den Kapitalzufluss. Da das Geschäft aber sonst rund läuft und der Euro schwächer ist als zuletzt angenommen, rechnet Safran beim Umsatz 2019 jetzt mit einem Anstieg um rund 15 Prozent. Dies teilte der im EuroStoxx 50 notierte Konzern am Donnerstag mit. Bislang hatte der MTU-Konkurrent ein Plus von sieben bis neun Prozent in Aussicht gestellt.

Der operative Gewinn soll der erhöhten Prognose zufolge mehr als ein Fünftel zulegen. Bislang hatte der Konzern hier einen Anstieg im niedrigen zweitstelligen Prozentbereich prognostiziert. In den ersten sechs Monaten des Jahres legte der Umsatz um 27 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu - beim operativen Ergebnis habe das Plus 36 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro betragen. Ein Teil der starken Zuwächse im ersten Halbjahr geht noch auf die Übernahme von Zodiac Aerospace zurück. Bereinigt um diesen Effekt sowie andere Sonderfaktoren sei der Umsatz um 14 Prozent und der operative Gewinn um 35 Prozent gestiegen.

Die erhöhte Prognose könnte der Aktie weiteren Auftrieb geben. Am Mittwoch hatte sie mit 131,30 Euro geschlossen und liegt damit knapp fünf Prozent unter dem im Juli erreichten Rekordhoch von 137,20 Euro. Das Papier war in den vergangenen Monaten - ähnlich wie die Aktien des Konkurrenten MTU - stark gefragt. Der Börsenwert Safrans zog in den vergangenen zwölf Monaten um rund ein Fünftel auf 57 Milliarden Euro an. MTU-Anteile legten in diesem Zeitraum um rund 36 Prozent zu. Der Münchener Triebwerksbauer ist damit an der Börse rund 13 Milliarden Euro wert und steigt deshalb in den deutschen Leitindex Dax auf./zb/knd/mis