Andreas Schütte scheide auf eigenen Wunsch Ende Februar aus dem Vorstand aus, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Aufgaben Schüttes übernehme zum 1. März Dietmar Siemssen, der Anfang kommenden Monats neuer Konzernchef wird. Erst vor wenigen Wochen hatte der Finanzvorstand und Vorstandssprecher Rainer Beaujean angekündigt, er werde seinen im April 2019 endenden Vertrag nicht verlängern. Dem auf Kunden aus der Pharma- und Kosmetikindustrie spezialisierten Unternehmen machen Währungseffekte zu schaffen.

Im dritten Quartal konnte Gerresheimer die Umsätze zwar um knapp sieben Prozent auf 354 Millionen Euro steigern. Das bereinigte Ebitda schrumpfte jedoch um 4,9 Prozent auf 73,7 Millionen Euro. Nach dem im ersten Halbjahr gesunkenen Kurs des US-Dollar belastet Beaujean zufolge nun die Schwäche des brasilianischen Real und der indische Rupie das Geschäft. "Wir gehen davon aus, dass diese Trends auch im vierten Quartal anhalten werden." Hinzu kämen die gestiegenen Preise für Gas und Granulat. Granulat sei ein wichtiger Rohstoff für die Kunststoffproduktion des Konzerns. Die Preise dafür folgten dem Ölpreis und könnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden.

Gerresheimer bekräftige seine Umsatzprognose, wonach die Erlöse währungsbereinigt im Gesamtjahr 2017/18 zwischen 1,38 bis 1,4 Milliarden Euro liegen sollen nach 1,35 Milliarden im vorherigen Geschäftsjahr. Für die Prognose des bereinigten Ebitda vor Währungseffekten gilt zwar weiter die Bandbreite von 305 bis 315 Millionen Euro. Das Ergebnis könne aber je nach Fortschritt der laufenden Großprojekte eher bei 305 Millionen liegen. So baut Gerresheimer etwa eine Halle für einen europäischen Großauftrag für einen Inhalator. Um schon im vierten Quartal 2020 lieferfähig zu sein, sei es das Ziel, bereits in 2018 möglichst schnell den Bau sowie den Umbau der bestehenden Kapazitäten sicherzustellen.

Die im MDax notierte Aktie legte zeitweise mehr als zwei Prozent zu. Die Anpassung der Ebitda-Prognose sei nicht so stark ausgefallen wie vom Markt erwartet, schrieben die Analysten von Berenberg.